Das Team von Trainer Roberto Pätzold hat eine Vorbereitung absolviert, die beim Bundesligisten für Zuversicht sorgt.
FrauenfussballBayer 04 Leverkusen geht mit variabler Offensive ins erste Saisonspiel gegen den SC Freiburg
Nach einer langen, von einer mehrtägigen Pause unterbrochenen Vorbereitung wird es am Samstag (31. August/14 Uhr) erstmals ernst für die Fußballerinnen von Bayer 04. Die Saison startet mit der Partie beim SC Freiburg.
In den zurückliegenden Tests überzeugte die Elf um den neuen Leverkusener Trainer Roberto Pätzold. Die Generalprobe am Wochenende endete mit einem deutlichen 4:0 gegen Fortuna Sittard aus den benachbarten Niederlanden. Zuvor gab es Siege im belgischen Lüttich (4:0) und Anderlecht (3:2) und vor allem ein Trainingslager im polnischen Kattowitz, das große Zuversicht hinterlassen hat.
„Viele Spielerinnen sind zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten der Vorbereitung eingestiegen. Auch deshalb war das Trainingslager wichtig, um die Qualität unserer Einheiten zu erhöhen und alle inhaltlich, aber auch physisch auf ein ähnliches Level zu bringen“, bilanzierte Pätzold.
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Nun sieht er sein Team auf einem guten Weg. „Wir wollten mit einem positiven Erlebnis in die letzte Woche vor dem Auftaktspiel gehen. Das ist uns gelungen“, erklärte er. „Auch wenn wir etwas weniger gefordert waren als in den Wochen zuvor, ist es wichtig, dass wir wieder fast nichts zugelassen haben. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die Liga. Wir haben gemerkt, dass wir das Tempo über die komplette Spielzeit hinweg hochhalten können und auch nach Standards Gefahr erzeugen. Das ist gerade für die vielen engen Spiele in der Liga eine wertvolle Erkenntnis.“
Tatsächlich verwandelte Janou Levels eine Ecke direkt. Auch das 2:0 entsprang einem Eckball. Diesmal fand Zugang Cornelia Kramer die frei stehende Juliette Vidal, die per Kopfball traf. Gute Momente hatte die im Sommer verpflichtete Chinesin Shen Menglu und erneut überzeugte mit Caroline Kehrer auch eine weitere Neue im Bayer-Dress. Sie traf zum zwischenzeitlichen 3:0.
In der Offensive scheint das Team nun ausreichend variabel aufgestellt zu sein – trotz des Abschieds von Verena Wieder (Werder Bremen) und der mit zehn Saisontreffern erfolgreichsten Leverkusener Schützin Nikola Karczewska (AC Mailand). Zumal einige Talente den internen Konkurrenzkampf anheizen. Dies gilt auch für Eigengewächs Estrella Merino Gonzalez, deren Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2026 verlängert wurde. „Sie hat schon in sehr jungem Alter ihre Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt und sich als wertvolle Option für unser Offensivspiel etabliert“, sagt Achim Feifel, Sportlicher Leiter bei Bayer 04. „Mit dem Schwung aus ihrer guten Debüt-Saison wird sie in den kommenden Monaten noch viele weitere Entwicklungsschritte bei uns machen“, ist er überzeugt.
Zuletzt nahm die 17-jährige Merino Gonzalez mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft an der EM in Litauen teil und absolvierte dabei alle drei Gruppenspiele. Danach war für ihre Elf dort Schluss. In der vergangenen Saison debütierte die Deutsch-Spanierin in der Bundesliga. 15 weitere Einsätze folgten. Noch als 16-Jährige glückte ihr auch das erste Bundesliga-Tor. Die Stürmerin spielt seit 2017 in Leverkusen, wo sie in der Saison 2022/23 als Torjägerin die B-Juniorinnen zum Meistertitel führte.
„Als ich mit elf Jahren nach Leverkusen gekommen bin, war es mein Traum, irgendwann bei den Frauen zu spielen. Mein elfjähriges Ich würde jetzt vor Freude in die Höhe springen“, sagt Merino Gonzalez.
Melissa Friedrich kann nach langer Verletzungspause bei Bayer 04 Leverkusen wieder mitwirken
Lichtblicke gibt es auch für die Besetzung der Defensive. Nach rund einem halben Jahr Verletzungspause (Bänderriss im Sprunggelenk) konnte Innenverteidigerin Melissa Friedrich gegen Sittard wieder einige Minuten mitwirken. Vorerst nicht dabei sind Sofie Zdebel und Loreen Bender. Sie bestreiten mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft die WM in Kolumbien (31. August bis 22. September).
Klar ist nun auch, wann es genau nach dem Freiburg-Spiel weitergeht. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt gab, treten die Leverkusenerinnen am Sonntag (8. September/12 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten Karlsruher SC an.