Für die kommende Saison sucht der Frauen-Bundesligist einen neuen Chefcoach.
Schluss zum SaisonendeFrauen-Trainer Robert de Pauw und Bayer 04 gehen getrennte Wege
Es ist offenbar eine Woche der Entscheidung beim Frauen-Erstligisten Bayer 04 Leverkusen. Nachdem Spielführerin Elisa Senß am Montag ihren Abschied zum Saisonende angekündigt hatte, legte der Klub nun nach: Auch Trainer Robert de Pauw wird den Verein im Sommer verlassen.
Der auslaufende Vertrag werde nicht verlängert, heißt es in einer Mitteilung von Bayer 04. Dies sei das Ergebnis eines einvernehmlichen Gesprächs zwischen dem Niederländer und Thomas Eichin, dem für den Frauen-Bereich zuständigen Direktor Lizenz. „Robert de Pauw hat sich seit seinem Amtsantritt tatkräftig für den Klub eingesetzt und gute Arbeit geleistet. Gemeinsam haben wir über einen längeren Zeitraum einen erfolgreichen Weg beschritten“, sagt Eichin.
Einen Nachfolger für Robert de Pauw gibt es noch nicht
Und weiter: „Nun haben wir uns dazu entschieden, mit Beginn der kommenden Saison einen neuen Weg zu beschreiten.“ Wie dieser Weg aussehen wird, blieb offen. Über mögliche Nachfolger wurde nichts bekannt.
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De Pauw bestätigt die einvernehmliche Entscheidung: „Wir haben seit der Winterpause einige gute Gespräche miteinander geführt. Am Ende sind wir zu dem Entschluss gekommen, getrennte Wege zu gehen“, sagt der 42-Jährige. „Wir hatten zwei erfolgreiche Jahre, in denen die Zusammenarbeit gut funktioniert hat. Aber jetzt freue ich mich darauf, woanders eine neue Herausforderung anzugehen.“ Auch er hält sich zu konkreten Plänen bedeckt.
Keine völlig überraschende Trennung vom Trainer
Völlig überraschend kommt die Trennung nicht. Bayer 04 befindet sich an einem schwierigen Punkt. Einerseits sieht man sich als Ausbildungsverein. Wer sich gut entwickelt, verlässt den Klub, um sich für höhere Aufgaben in Nationalteams oder der Champions League zu empfehlen. Das machte unlängst der Fortgang von Jill Bayings zum FC Bayern München und von Lisanne Gräwe zu Eintracht Frankfurt deutlich.
Und die Ankündigung von Senß, sich ebenfalls der Eintracht anzuschließen, durfte als eindeutige Bestätigung empfunden werden. „Wenn wir eine Spielerin erfolgreich weiterentwickeln, ist es normal, dass sie irgendwann zu einem Klub mit anderen Möglichkeiten wechselt“, bekannte auch Eichin.
Robert de Pauw hatte die Top vier der Bundesliga angepeilt
Für Trainer ist das keine dankbare Konstellation. Wer Leverkusen in die Königsklasse bringen oder Titel gewinnen will, kann eben nicht auf etablierte Spielerinnen oder große Namen setzen. Anderseits schwingt im Klub immer die Hoffnung auf eine Gala-Saison oder eine Sensation im Pokal mit.
De Pauw selbst schürte diese Erwartung, als er vor Saisonbeginn sagte, er hoffe, die Top vier angreifen zu können. „Mittelfristig ist die Qualifikation zur Women‘s Champions League natürlich ein großer Traum“, erklärte seinerzeit. Dieser nächste Entwicklungsschritt scheint derzeit unrealistisch. Zwar ist der Abstiegskampf meilenweit entfernt, fünf Siege aus 15 Begegnungen sind aber auch zu wenig, um die Topteams ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Bitteres Pokal-Aus in der Bay-Arena gegen die SGS Essen
Wenn de Pauw nun ankündigt, „alles aus der Saison herausholen und unsere Ziele erreichen“ zu wollen, dürfte damit die Wiederholung des Vorjahresresultats gemeint sein. In seiner ersten Saison hatte der Niederländer Leverkusen auf Tabellenplatz fünf geführt. Wenn auch mit deutlichem Rückstand auf den Liga-Vierten TSG Hoffenheim.