Max Kruse hat es getan. Mit dem Motorroller fuhr der einstige Bundesliga-Star nach Spandau zum Berliner Kreisliga-Spiel.
„Er muss halt abnehmen“Max Kruse läuft in Kreisliga-A auf – Das sagen Fans und Mitspieler
Max Kruse steht wieder auf dem Fußballplatz: Der 36-Jährige hab am Sonntag (28. April, 2024) seim Comeback in der Fußball-Kreisliga gegeben. Genau ein halbes Jahr nach seinem letzten Profi-Spiel verhalf der Ex-Nationalspieler der Reservemannschaft der Berliner Fußball-Amateure von BSV Al-Dersimspor in der Kreisliga A zum Punktgewinn bei der dritten Vertretung der Spandauer Kickers.
„Das war ein ordentliches Spiel. Natürlich muss ich noch ein bisschen ins Training kommen“, sagte Kruse nach dem 1:1. „Kunstrasen, ein stumpfer Platz. Die Füße brennen“, gestand er.
Mit der Rückennummer 99 hatte er sein Team aus dem Stadtteil Kreuzberg auf den Kunstrasenplatz ganz im Westen der Hauptstadt geführt. Eine Entscheidung des Trainers Güven Akpolat, wie Kruse sagte. Er brauche die Binde sicher nicht. Mit seinen Mitspielern hielt er vor dem Anpfiff vor einigen hundert Zuschauern ein Transparent mit der Aufschrift: „Willkommen in der Kreisliga, Max“.
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Max Kruses Eckball führt zum Führungstor
Der Kontakt zu Al-Dersimspor war über einen Freund entstanden. Bei der Kreisliga-Premiere hielt Kruse trotz hoher Temperaturen 90 Minuten durch und schlug den Eckball zur Führung. Beim Elfmeterpfiff gegen sein Team intervenierte er beim Referee. „Quatsch nich' so viel. Dit is keene Bundesliga“, schallte es im Berliner Dialekt von der Seitenlinie.
Nach Spandau kam Kruse mit einem Motorroller und schlenderte im Freizeit-Look mit Gucci-Rucksack (Kostenpunkt im Internet: 1544 Euro) entspannt Richtung Umkleidekabine, vor der er seine neuen Kollegen mit Handschlag begrüßte. Total freundlich sei Kruse, berichteten diese. Ein mehrfacher Klassenunterschied - kein Thema. „Ich spiele nicht Fußball, um des Fußball Willens“, sagte Kruse. Er wolle einfach mit seinen Freunden Zeit verbringen. In einem Café habe man sich einst kennengelernt, berichteten diese im Kreise von Kruses Frau Dilara, die an der Seitenlinie im rosa Outfit Handy-Videos drehte.
Max Kruse über sein Gewicht: paar Kilo zu viel
Auf dem Platz nahm Kruse seine Lieblingsposition als hängende Spitze ein, wenn auch mit - wie selber eingeräumt - einigen Kilos zu viel. „Er muss halt abnehmen“, sagte Mitspieler und Club-Sponsor Erdal Aksu. Zwei bis drei Jahre rechne man mit Kruses Engagement. „Ich bin nicht der Typ, der so weit vorausplant“, sagte Kruse.
Der 14-malige Nationalspieler hatte zuletzt für den SC Paderborn in der 2. Liga gespielt, seine letzte Partie für den SCP hatte er am 28. Oktober bei Hertha BSC im Olympiastadion bestritten, nur rund zehn Kilometer von seinem jetzigen Comeback-Ort entfernt. Wenig später folgte die Ankündigung des Karriere-Endes. (oke, mit dpa)