Vor dem Auftakt der Tennis-BundesligaRot-Weiss Köln setzt auf den Teamgeist
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Köln – Mit verändertem Gesicht startet die Tennisherren-Mannschaft des Kölner THC Stadion RW in ihre sechste Bundesliga-Saison. Die einstigen Aushängeschilder Oscar Otte (wechselte zum TC Bredeney) und Andreas Mies (verletzt) sind nicht dabei. Dass nach der Corona-Pause 2020 im zweiten Pandemie-Jahr überhaupt gespielt werden kann, war lange unklar.
Nun blicken die Macher vom Olympiaweg aber doch gern auf den Start am Freitag. Da kommt mit dem TC Großhesselohe gleich einer der Favoriten der Liga auf die Sandplätze nach Müngersdorf und Sussan Karimi ist in angespannter Vorfreude. „So eine Langzeitplanung ist wirklich schwierig“, schildert die Sportliche Leiterin die Situation mit dem mehrfach verschobenen Saisonstart.
Seit Jahren plant Karimi mit ihrem großen Netzwerk, Einfühlungsvermögen in jede Tennisprofi-Seele, Geduld und Nervenstärke die Kader für die Bundesliga-Partien. So kompliziert wie in diesem Jahr verlief aber noch keine Spielzeit seit dem Aufstieg 2015. „Die Bundesliga ist eine nationale Veranstaltung, aber mit internationalen Gästen“, gibt die Rot-Weiss-Managerin schwierige Reise- und Quarantänebedingungen zu bedenken.
Für das Heimspiel am Freitag ab 13 Uhr sind aufgrund der niedrigen Kölner Inzidenz zwar keine einschneidenden Schutzmaßnahmen mehr zu beachten und es können 1000 Zuschauer für 20 beziehungsweise 10 Euro an die frische Luft nach Müngersdorf kommen.
Der Klassenerhalt ist das Ziel
Die Zusammenstellung der Mannschaft gestaltete sich aber schwierig wie eh und je. Für den kriselnden Franzosen Benoit Paire, der auf der ATP-Tour reihenweise frühe Niederlagen verkraften musste, aktuell Rang 46 der Weltrangliste belegt und in Braunschweig Challenger-Turnier spielt, soll der Bundesliga-Start zur therapeutischen Maßnahme werden. „Benoit ist ein sensibler Spieler, der sich nicht als reiner Tennisprofi, sondern als Entertainer sieht“, spricht Karimi über ihre Nummer eins, „da hatte er schon mit den fehlenden Zuschauern zu kämpfen und muss sich jetzt erst wieder mit Selbstvertrauen versorgen.“
Daniel Brands gibt sein Debüt
Dass das KTHC-Publikum den divenhaften, aber sehr talentierten Paire aufbauen kann, hofft nicht nur die Sportliche Leiterin. Auch der Rest der Mannschaft möchte von dessen Topform profitieren.
Spielplan
Freitag, 9. Juli (13 Uhr): TC Großhesselohe (H); Sonntag, 11. Juli (11 Uhr): Rochusclub Düsseldorf (H); Freitag, 16. Juli (13 Uhr): TuS Sennelager (A); Sonntag, 18. Juli, (11 Uhr): Rosenheim (A); Sonntag, 25. Juli (11 Uhr): TK GW Mannheim (A); Sonntag, 1. August (11 Uhr): Kurhaus Lambertz Aachen (H); Sonntag, 8. August (11 Uhr): BW Neuss; Freitag, 13. August (13 Uhr): Gladbacher HTC 1 (H); Sonntag, 15. August (11 Uhr): Blau-Weiß Krefeld (A)
Der solide Belgier und werdende Vater Kimmer Coppejans (ATP-Rang 191), Dustin Brown (Nr. 332) oder der italienische Neuzugang Andrea Vavassori (359), die beide auf dem Salzburger Challenger unterwegs sind, und Daniel Brands werden wohl das Einzel-Quartett bilden. Letzterer ist ebenfalls neu in Köln und hat gute Erinnerungen an den Olympiaweg. Der Ex-Mannheimer feierte schon mehrere Erfolge gegen die Kölner Brown und Otte und spielt nach einem kurzen Intermezzo in Großhesselohe nun bei Rot-Weiss gegen seinen Ex-Verein. „Wir freuen uns auf Daniels Einstand“, betont Karimi, „auch weil er im Doppel stark ist.“
Für die Paar-Matches ist zudem der Tscheche Adam Pavlasek vorgesehen. Die KTHC-Truppe wirkt schlagkräftig und möchte zusammen mit dem Heimpublikum Energie aus der lange vermissten Gemeinschaft ziehen. Ob dieser Teamspirit dann gegen Favorit Großhesselohe reichen wird, bleibt abzuwarten. „Wir müssen davon ausgehen, dass Struff, Kohlschreiber, Gojowczyck und Mayer für den Gegner antreten“, meint Karimi. In dieser Besetzung zählt Großhesselohe zu den Topfavoriten der neuen Bundesliga-Saison, zusammen mit Kurhaus Aachen und dem Gladbacher HTC. „Wir spielen einzig und allein um den Klassenerhalt“, stellt Kölns Sprecherin klar.
Sie hofft, dass ihre Spieler Paire, Andreas Seppi, Gregoire Barrere, Coppejans, Enzo Couacaud, Jan Choinski, Dustin Brown, Andrea Vavassori, Adam Pavlasek, Hazem Naw, Daniel Brands, Andreas Mies, Wesley Koolhof, Yannick Born, Petros Tsitsipas und Amer Naow nach neun Spielen mindestens auf dem drittletzten Platz stehen.