Der 1. FC Köln hat in dieser Woche die zweite Lücke im Kader geschlossen. Auch die zweite Reihe nimmt nun Gestalt an.
1. FC Köln vollzieht weiteren TransferDäne Rasmus Carstensen schließt die Lücke hinter Benno Schmitz
Der 1. FC Köln hat am Donnerstag eine weitere Phase dieses Transfersommers abgeschlossen und mit Rasmus Carstensen aus Dänemark bereits zum zweiten Mal in dieser Woche eine Lücke im Kader gefüllt. Nach Philipp Pentke, dem neuen Stellvertreter für Marvin Schwäbe im Tor, stellte sich nun ein 22-jähriger Däne beim FC vor, der zunächst vor allem bereitstehen soll für den Fall, dass Benno Schmitz etwas zustößt – sei es eine Verletzung oder eine Sperre. Der Vollzug des Wechsels stand am Donnerstagabend zwar noch aus, sei aber nur noch Formsache, war zu hören.
Schmitz avancierte in den vergangenen Jahren zu einem der Lieblinge des Kölner Publikums, wurde gar mit Cafu verglichen, dem brasilianischen Weltmeister, mit dem Schmitz auf den ersten Blick allenfalls die Position gemein hat. Doch als ihm in der Saison 21/22 plötzlich fünf Vorlagen gelangen, fühlte sich so mancher an die Offensivqualitäten des brasilianischen Rekordnationalspielers erinnert.
1. FC Köln: Benno Schmitz erfreut sich großer Beliebtheit beim FC
In der vergangenen Saison fiel Schmitz zwar auf null Vorlagen zurück, doch hängt seine Beliebtheit in Köln nicht von seinen Torbeteiligungen ab. Schmitz ist mittlerweile dienstältester FC-Profi und mit 28 Jahren und mehr als 100 Bundesligaspielen einer der erfahrensten Spieler. Auch menschlich ist der Bayer unumstritten am Geißbockheim. Steffen Baumgart hält große Stücke auf seinen Rechtsverteidiger, und weil dem 1. FC Köln nicht viel Geld zur Verfügung steht, war früh ausgemacht, dass auf der Kaderposition hinter Schmitz kein Herausforderer stehen würde. Sondern ein Lückenfüller, der mit Carstensen nun gefunden ist.
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Carstensen ist damit der vierte dänische Muttersprachler im Kölner Kader, das dürfte die Eingliederung erleichtern. Dennoch zeigte in den vergangenen Wochen bereits Jakob Christensen, wie fordernd es ist, neu zu sein beim 1. FC Köln. Zumal als jüngerer Spieler ohne Profi-Erfahrung auf höchstem Niveau. Christensen ist zwar ein bereits erfahrener Spieler. Doch die physischen Anforderungen des Kölner Fußballs sind außerordentlich, hinzu kommt das Tempo einer Bundesligamannschaft.
Rasmus Carsten: Neuer Verteidiger des 1. FC Köln hatte bei KRC Genk Probleme
Das wird auch Carstensen spüren, der zwar beim belgischen Spitzenklub KRC Genk unter Vertrag stand, jedoch kaum zum Einsatz kam. „Er ist ein Spieler, der mindestens ein bis zwei Monate braucht, um sich an all das zu gewöhnen, um das es hier geht. Das sollten wir nicht verkennen“, sagte Steffen Baumgart in dieser Woche über Carstensen. Die Lage ist klar: Die FC-Verantwortlichen trauen Carstensen wie Christensen grundsätzlich zu, das Niveau der Bundesliga zu erreichen. Doch dieser Prozess wird nicht innerhalb weniger Wochen vollzogen sein.
Im Tor ist die Lage ein wenig anders, schließlich werden Torhüter deutlich seltener gewechselt als Feldspieler. Philipp Pentke hat sich in den vergangenen Wochen als tadelloser Sportsmann bewiesen und offenbar auch die sportliche Leitung davon überzeugt, den Anforderungen im Fall der Fälle gerecht werden zu können. Ganz nebenbei reduziert der 1. FC Köln die Kosten für seinen Ersatzkeeper im Vergleich zur vergangenen Saison um gut und gerne 90 Prozent. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der Konsolidierung.
Auch Carstensen wird in Köln für sehr viel weniger Geld spielen als sein Vorgänger Kingsley Schindler, dessen Vertrag nur zu deutlich reduzierten Konditionen verlängert worden wäre und der sich deshalb nun in die Türkei verabschiedete.
Der 1. FC Köln war für die Positionen im Tor und hinten rechts nicht auf der Suche nach Prominenz. Den eigenen Nachwuchs wollte Baumgart ohnehin nicht zu früh strapazieren, bei allem Lob etwa für Meiko Wäschenbach. Der Kapitän der letztjährigen Kölner U19-Mannschaft wäre nicht der erste defensive Mittelfeldspieler, der seinen Durchbruch im Profibereich auf der Position eines Außenverteidigers schafft. Doch Wäschenbach soll sich weiter entwickeln. „Er ist ein hochintelligenter Spieler. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm das, was auf ihn in der Bundesliga zukommen würde, schon zutraue“, sagt Baumgart.
1. FC Köln: Weitere Transfers möglich
Die Pflichttransfers sind nun erledigt, Lücken geschlossen. Mit Luca Waldschmidt gelang eine bemerkenswerte Verpflichtung für die Offensive, die in der kommenden Bundesliga-Saison klar stärker sein wird als noch zu Beginn der abgelaufenen, was auch an Davie Selke liegt, der sich mittlerweile gut eingefunden hat in Köln. Für die Abwehr kam Leart Paqarada, in der vergangenen Saison Kapitän des FC St. Pauli. Jonas Hector war für den FC ohnehin nicht zu ersetzen. Doch bringt Paqarada viel Erfahrung mit.
Die Bemühungen der Kölner auf dem Transfermarkt sind damit nicht abgeschlossen. Ein Außenspieler soll noch kommen – und womöglich fällt für Köln ja noch ein Profi vom Transferkarussell, mit dem bislang niemand rechnet. Die Wechselphase dauert noch bis zum 1. September.