München – Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat auf einer Pressekonferenz nach der Meisterfeier der Bundesliga-Klubs zu einem Rundumschlag gegen Spieler, Journalisten und Kritiker ausgeholt. Der 70-Jährige sprach von einer „Hetzjagd“ gegen Sportvorstand Hasan Salihamidzic und kritisierte den zu Borussia Dortmund wechselnden Niklas Süle scharf.
Salihamidzic war in den Wochen vor der Münchner Meisterschaftsfeier in die Kritik geraten, weil der Kader nicht mehr den Ansprüchen genüge. Der 45-Jährige habe häufig zu spät reagiert, so seien Angebote für die Verteidiger Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger ins Leere gelaufen, weil diese zu spät kamen. Schlotterbeck wechselt zu Borussia Dortmund, Rüdiger schließt sich übereinstimmenden Berichten zufolge Real Madrid an.
Uli Hoeneß moniert „Hetzjagd“ gegen Hasan Salihamidzic
„Das ist eine Hetzjagd. Er hat gute Arbeit geleistet. Damit daraus ein 'Sehr Gut' wird, muss aber noch mehr kommen. Die Verantwortlichen, ich bin ja im Aufsichtsrat, werden es da besprechend, wo es notwendig ist“, so der Ehrenpräsident weiter.
Diskutiert werden dürfte auch der bevorstehende Abgang von Robert Lewandowski. Der Star-Stürmer und Torschützenkönig wird die Bayern zum Ende seines Vertrags im Juni 2023 verlassen. Das hatte Sportvorstand Salihamidzic am Rande des letzten Saisonspiels beim VfL Wolfsburg (2:2) angekündigt.
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„Ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir mit Robert Lewandowski eine gute Saison haben werden“, sagte Hoeneß. Zu den Wechselmotiven des polnischen Weltklasse-Stürmers hat der ehemalige Bayern-Manager ebenfalls eine klare Haltung: „Es geht doch nur um die Kohle. Und sonst gar nichts.“
Oliver Kahn bremst Barcelona-Gerüchte um Robert Lewandowski
Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn dagegen bremst die Wechselgerüchte um Lewandowski: „Es immer viel Lärm, aber es ist auch wahnsinnig viel Lärm um Nichts. Ich weiß nichts von Barcelona. Ich weiß nur, dass wir den besten Stürmer der Welt unter Vertrag haben und das soll auch so bleiben“, erklärte Kahn.
Am Ende war es aber Hoeneß, der nochmal kräftig zur Kritik ausholte – und zwar gegen den zu Borussia Dortmund wechselnden Niklas Süle. Der Innenverteidiger hatte ein Angebot von Trainer Julian Nagelsmann ausgeschlagen, nochmal für die Bayern am letzten Spieltag in Wolfsburg zu spielen und war in München geblieben. Süle hatte fehlende Wertschätzung moniert.
„Wenn er von Wertschätzung spricht, dann würde ich sagen, hat er dem Verein keine Wertschätzung gegeben. Ich fand diese Aktion katastrophal“, erklärte Hoeneß. Außerdem ergänzte der Ehrenpräsident: „Die Mär, dass er bei uns mehr verdient als in Dortmund, können Sie vergessen.“ (shh)