Optimal war die Vorbereitung des FC Viktoria auf das erste Pflichtspiel des neuen Jahres nicht verlaufen: Zunächst wurde die Partie der Höhenberger gegen den 1. FC Saarbrücken aufgrund des Wintereinbruchs im Rheinland Ende letzter Woche abgesagt, anschließend standen Einheiten in der Soccer-Halle auf dem Programm, erst am Montag durfte Kölns Trainer Olaf Janßen seine Fußballer wieder auf einem inzwischen schneefreien Rasenplatz begrüßen.

Der Drittliga-Auftakt einen Tag später ging schief: Am Dienstag verlor das Janßen-Team das Westduell bei Rot-Weiss Essen verdient mit 1:3 (0:0), der Trainer selbst ging anschließend eher milde mit seiner Mannschaft ins Gericht: „Es war ein Kaltstart für uns gegen eine bärenstarke Essener Truppe. Die Jungs haben alles rausgehauen, wir mussten viel hinterherlaufen, was ja eigentlich auch nicht unser Spiel ist.“

Am Samstag empfängt Viktoria Köln die SpVgg Unterhaching

Auch Donny Bogicevic, der Strippenzieher im Kölner Mittelfeld, wirkte nach dem Schlusspfiff an der stimmungsvollen Hafenstraße überraschend entspannt: „Wir hätten unsere Chancen in der ersten Halbzeit besser verwerten müssen. Am Samstag werden wir es dann hoffentlich besser machen.“

Dritte Liga

Viktoria Köln verpflichtet Abwehrspieler Sidny Lopes Cabral

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Oliver Löer

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Viel Zeit zur Regeneration bleibt dem FC Viktoria nicht, denn an besagtem Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) geht es für Köln bereits mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger SpVgg Unterhaching weiter. „Da wollen wir natürlich mit aller Macht die drei Punkte ziehen“, fordert Janßen und wirkte in diesem Moment kämpferischer als Bogicevic einige Augenblicke zuvor.

Dabei hatten die Gäste trotz des unvermeidlichen Trainings unter dem Hallendach einen guten Start bei RWE erwischt: André Becker (4.) und Bogicevic (7.) hatten die Führung auf dem Fuß, brachten die Essener Fans aber nicht frühzeitig zum Verstummen. Weil RWE bereits seit zwölf Pflichtspielen auf einen Erfolg gegen Viktoria gewartet hatte, wäre das Murren der Anhänger nach einem frühen Gegentor wohl unvermeidlich gewesen.

Viktoria Kölns Simon Handle verursacht einen Elfmeter

Erst nach etwa einer Viertelstunde nahm auch das Team von Christoph Dabrowski am Geschehen teil und übernahm schließlich die Kontrolle: Zunächst entschärfte der Höhenberger Keeper Ben Voll mit Bravour einen Flatterball von Kapitän Vinko Sapina (14.), unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff segelte ein Schuss von Lucas Brumme hauchzart am linken Eck vorbei.

Gleichwohl hatte der FC Viktoria auf dem ramponierten Rasen und im Essener Dauerregen ordentlich dagegengehalten. Ein Umstand, der sich im zweiten Abschnitt ändern sollte. Rot-Weiss kam gallig aus der Kabine, Simon Handle bescherte den Gastgebern nach 50 Minuten einen Elfmeter, weil er anstatt des Balls bei einem Klärungsversuch Torben Müsel weggedroschen hatte. Sapina versenkte den Strafstoß souverän (50.).

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Wie Viktoria Köln den Abschied von 58-Tore-Stürmerin Mandy Islacker auffangen will

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Das Feuer im Publikum war endgültig entfacht und begann spätestens nach Treffer Nummer zwei durch einen Kopfball von Leonardo Vonic zu lodern (55.). Kölns Stefano Russo hatte zuvor im Mittelfeld den Ball verloren, RWE wurde in der eigenen Arena zum Kontern eingeladen.

Donny Bogicevic nutzt Essener Patzer zum Anschlusstreffer

Immerhin konnte Bogicevic nach einem fürchterlichen Aussetzer von Essens Verteidiger Voufacks und auf Vorlage von Becker aus kurzer Distanz verkürzen (58.), trotz des Gegentreffers blieb RWE aber die bessere Mannschaft in einem wilden zweiten Durchgang. Da halfen auch die Einwechselungen der beiden Neuzugänge Tobias Anselm und Sidny Lopes Cabral nicht weiter. In der 90. Minute sorgte Thomas Eisfeld mit einem strammen Schuss ins entfernte Eck für die Entscheidung.

Bei lediglich fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sollte der FC Viktoria schleunigst wieder einen Sieg einfahren. Am besten schon am Wochenende gegen Unterhaching – bestimmt ohne Schnee auf einem richtig gepflegten Rasenplatz.

FC Viktoria: Voll – Schultz (84. Greger), Lorch, Dietz – Koronkiewicz, Russo, Bogicevic, Handle (84. Lopes Cabral) – Philipp (69. Najar), Marseiler (69. Anselm) - Becker. – Zuschauer: 13.887. – Tore: 1:0 Sapina (50./Foulelfmeter), 2:0 Vonic (55.), 2:1 Bogicevic (58.), 3:1 Eisfeld (90.).