Neuer Schulcontainer für Amaro KherPlatz für doppelt so viele Schüler

Ein Bauteil für den Schulcontainer
Copyright: Elisabeth Klesse/Rom e. V.
Köln-Ehrenfeld – Es war Präzisionsarbeit, mit der die Bauteile für einen neuen Schulcontainer in den Osterferien am Venloer Wall gehievt wurden. Ein paar Wochen später feierte das Projekt Amaro Kher, ein Angebot des Rom e. V., zusammen mit der Stadt, dass die hier betreuten Schulkinder künftig in einem neuen Schulpavillon lernen können. Die alte Baracke, die an dieser Stelle stand, wurde abgerissen, die Containerteile mittlerweile montiert. Nun müssen nur noch kleinere Arbeiten durchgeführt werden. „Wir werden zu Beginn des kommenden Schuljahres startklar sein“, sagte Architekt Uli Herrmann.
Mit dem neuen Pavillon können nun 30 statt 15 Kinder unterrichtet werden. Den Mädchen und Jungen sowie den Mitarbeitern stehen im Pavillon auf zwei Etagen zwei Klassen, ein zusätzlicher Gruppenraum, ein Büro und Sanitäranlagen zur Verfügung. Insgesamt bietet das Gebäude, dass etwa 800 000 Euro gekostet hat, 230 Quadratmeter Fläche. Die Räume, die bislang für den Unterricht genutzt wurden, sollen künftig für den Nachhilfeunterrichts eingesetzt werden, sagt Leiterin Ingrid Welke.
Vorbereitungsklassen und Kindertagesstätte
Im Projekt Amaro Kher, das „wir helfen“ seit vielen Jahren unterstützt, werden Kinder aus Roma- und Flüchtlingsfamilien im Alter von zehn bis 14 Jahren unterrichtet. In sogenannten Vorbereitungsklassen werden sie fit gemacht, bis sie Regelschulen der Sekundarstufe I besuchen können. Außerdem befindet sich eine Kindertagesstätte mit 24 Mädchen und Jungen auf dem Gelände.
Das Schulprojekt arbeitet eng mit der städtischen Hauptschule Reutlinger Straße in Bilderstöckchen zusammen. Hier laufen zahlreichen Maßnahmen zusammen, damit den Jugendlichen der Sprung von der Schule in die Ausbildung gelingen kann. Das Projekt will sein Konzept nun auch weiterentwickeln: Für einzelne Schüler soll es möglich sein, nicht in die Hauptschule, sondern in ein Berufskolleg zu wechseln.
Förderung für spezielle Begabungen
Dies kann sinnvoll sein, wenn die Jugendlichen sich zum Beispiel noch nicht lange in Deutschland aufhalten und die Sprache nicht ausreichend beherrschen. Diese Schüler bräuchten eine besondere Unterstützung, die sie bei Amaro Kher eher fänden, als in neuen Lerngruppen, wo sie sich erst erneut zurechtfinden müssten, erläuterte Ruza Andlar, bei Amaro Kher für den Bereich Schule verantwortlich.
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Andere Schüler bringen mitunter spezielle Begabungen mit, die sie zum Beispiel in ihrem Heimatland erworben haben. Auch hier sei eine Förderung im Rahmen von Amaro Kher und dem Berufskolleg vielversprechend.