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Deutz streicht Arbeitsplätze in KölnIn der Krise gibt es keine Gewissheiten mehr

Lesezeit 2 Minuten
Deutz Produktion

Deutz-Mitarbeiter bei der Produktion eines Dieselmotors.

  1. Das Kölner Traditionsunternehmen Deutz streicht mehr als jeden fünften Arbeitsplatz wegen der Auswirkungen der Corona-Krise.
  2. Dass auch in Köln in großem Stil gespart wird, ist notwendig, um künftig bestehen zu können, sagt unser Autor Hendrik Geisler.
  3. Warum die Entscheidung zwar schmerzhaft, aber richtig ist.

Köln – Nach der Corona-Krise sind viele Gewissheiten nur noch Schnee von gestern. So kann man in einem Jahr noch über einen vorsichtigen Personalaufbau sprechen, im darauffolgenden mehr als jeden fünften Job streichen – und dennoch wahrscheinlich vieles richtig gemacht haben.

Deutz-Chef Frank Hiller hatte die vergangenen Jahre genutzt, den Konzern weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen aufzustellen. Dafür beendete er zum Scheitern verurteilte Gehversuche im weltgrößten Motorenmarkt China und stellte die gesamte Strategie in dem Land erfolgreich neu auf. So erfolgreich, dass schon bald chinesische Motorenkomponenten bei der Fertigung im Porzer Stammwerk eingesetzt werden könnten.

Jede Vorbereitung ist Makulatur

Zudem setzte er auf den Ausbau des hochprofitablen Servicegeschäfts. Mit diesem lässt sich eigentlich auch gut Geld verdienen, wenn die Wirtschaft im Abschwung ist – schließlich müssen Maschinen und ihre Motoren noch stärker gewartet werden, wenn die Unternehmen kein Geld für neue Waren in der Kasse haben. Doch auch solche Rechnungen sind Geschichte: Wenn eine Krise aktuellen pandemischen Ausmaßes die Wirtschaft lahmlegt, ist jede Vorbereitung auf schwerere Zeiten Makulatur.

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Deutz-Chef Hiller muss nun mit einschneidenden Maßnahmen dafür sorgen, dass die eingeschlagenen Wege auch im Corona-Störfeuer, das sich zum Großbrand ausgewachsen hat, das Traditionsunternehmen nicht nur zum Überleben, sondern zum langfristigen Erfolg führen. Dass das mit einem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden ist, ist für Köln schmerzhaft. Wenn Jobs jedoch sozialverträglich abgebaut werden, ist die Maßnahme ein Schritt zur Sicherung der Zukunft.