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TGV, Thalys, EurostarFrankreich meldet „massiven Angriff“ auf Schnellzugnetz – Züge aus Köln betroffen

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche TGV stehen nach einem Angriff auf das Schnellzugnetz in Frankreich still.

Zahlreiche TGV stehen nach einem Angriff auf das Schnellzugnetz in Frankreich still. Betreiber SNCF spricht von einem „massiven Angriff zur Lähmung des Netzes“. (Archivbild)

Auf mehrere Streckenabschnitte in der Nähe der französischen Hauptstadt Paris hat es offenbar gezielte Angriffe gegeben.

Das Schnellzugnetz in Frankreich steht nach einem „massiven Angriff“ größtenteils still. Das teilte Betreiber SNCF am Freitagmorgen (26. Juli) mit. Um die französische Hauptstadt Paris herum hätte es Schäden an mehreren Schnellzuggleisen gegeben. Betroffen davon sind unter anderem die französischen Schnellzüge TGV und Züge von Thalys/Eurostar, die unter anderem von Köln nach Paris fahren.

SNCF spricht in einer aktuellen Störungsmeldung von „böswilligen Handlungen“ im Streckenabschnitt zwischen Paris und Lille. Die Schäden seien gegen 5.15 Uhr am Freitagmorgen festgestellt worden, seitdem fällt der Zugverkehr in den Norden Frankreichs weitestgehend aus. Züge, die nach Brüssel oder Amsterdam fahren wollen, sind auf Umleitungen angewiesen.

Frankreich: Massiver Angriff auf Schnellzugnetz – TGV-Betreiber meldet „böswillige Handlungen“

Die britische Zuggesellschaft Eurostar, die ebenfalls zur SNCF gehört, meldete eine Störung im Streckenabschnitt zwischen Lille und Paris wegen „Kabeldiebstahls“. SNCF erklärte, es sei auch zu Brandanschlägen gekommen. Es kommt bereits seit den frühen Morgenstunden zu Zugausfällen. So wurden mehrere Zugverbindungen von Essen und Dortmund über Köln in Richtung Paris bereits gestrichen.

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In den sozialen Medien waren Bilder vom Gare Montparnasse im Pariser Stadtzentrum zu sehen. Hunderte Reisende warteten dort auf ihre Züge. Laut Angaben von SNCF sei vor 13.30 Uhr nicht damit zu rechnen, dass sich die Lage normalisiert. Die Reparaturarbeiten würden das gesamte Wochenende andauern. Man arbeite mit Hochdruck daran, die betroffenen Streckenabschnitte wieder instand zu setzen.

Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Brandanschläge in Courtalain südwestlich von Paris, in Arras im Norden Frankreichs und in Pagny-sur-Mosel nahe der belgisch-französischen Grenze verübt.

Paris: Chaos zu Beginn der Olympischen Sommerspiele droht – Züge aus Köln betroffen

Noch ist unklar, wer hinter dem Vandalismus steckt. Drei der vier wichtigsten Schnellzugstrecken in den Norden und Osten Frankreichs seien betroffen, darunter auch Verbindungen nach Le Mans, Tours, Nantes oder an die französische Atlantikküste. Insgesamt müssen 800.000 Fahrgästen mit Einschränkungen und Ausfällen rechnen, teilte SCNF mit.

Reisende, die von Paris nach Köln wollen, haben allerdings gute Chancen: Der Eurostar fährt nach Angaben der Website des Bahnhofes vom Nord-Bahnhof aus planmäßig an.

Deutsche Bahn hebt Zugbindung auf

Die Deutsche Bahn teilte derweil auf ihrer Webseite mit, dass die Zugbindung bei Tickets für Verbindungen zwischen Frankreich und Deutschland, die bis einschließlich dem 26. Juli gekauft wurden und für diesen Tag gelten, aufgehoben worden sei. Das teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Website mit. Reisende dürfen also andere Verbindungen zu ihren geplanten Ankunftszielen nutzen und zu späteren Zeitpunkten abreisen.

Vor Reiseantritt sollten sich Fahrgäste laut der Deutschen Bahn vor über ihre Verbindungen informieren, beispielsweise über die DB-App, die Website oder per Telefon.

Premierminister Attal: „Koordinierte Sabotageakte“

Der geschäftsführende französische Premierminister Gabriel Attal hat inzwischen ebenfalls auf die Angriffe reagiert, er bezeichnet die Vorfälle auf der Plattform X als „koordinierte Sabotageakte“. Die Auswirkungen auf das Eisenbahnnetz am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele seien massiv und schwerwiegend. „Unsere Nachrichtendienste und Ordnungskräfte sind mobilisiert, um die Urheber dieser kriminellen Handlungen zu finden und zu bestrafen“, so Attal weiter.

In Paris beginnen am Freitag mit der Eröffnungsfeier die Olympischen Sommerspiele 2024, die SNCF rechnet daher sowieso mit einem hohen Verkehrsaufkommen. Unklar ist, inwiefern die Streckensperrungen den Beginn der Spiele beeinträchtigen. (shh)