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Neue StudieViel Platz für neue Windräder in NRW

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Gespräch mit Wartungstechniker Kevin Granderath (l.) in 120 Meter Höhe.

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen stehen genügend Flächen für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Flächenstudie, die der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) bei Nefino, einem Spezialisten für Datenanalyse in Auftrag gegeben hat.

Danach lassen sich in NRW mehr als 95000 Hektar für die Windkraft nutzen. Das sind 2,8 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Das liegt deutlich über den Plänen der Berliner Ampelkoalition, nach der zwei Prozent der Landesfläche für den Ausbau klimaneutraler Energie vorgehalten werden sollen.

Voraussetzung für die Nutzung der 95000 Hektar ist laut LEE aber die Abschaffung von pauschalen Abständen wie der 1000 Meter-Regel zur Wohnbebauung und zu seismologischen Stationen. Auch Wirtschaftsforste zur Nutzung der Windenergie sind in die Berechnung einbezogen worden.

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„Die Studie zeigt klar, was wir bereits seit Jahren immer wieder betonen: Es gibt mehr als genug Flächen in Nordrhein-Westfalen, die potenziell als Vorrangflächen für Windenergie in Frage kommen“, sagt Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. „Dass die verfügbaren Flächen aktuell so deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung zurückliegen ist also eine Frage des politischen Willens auf Landesebene.“

Die Macher der Studie hätten alle Lockerungen zur Förderung der Windkraft einbezogen, die auf Bundesebene geplant sind. Dazu gehören auch geringere Abstände zu zivil genutzten Flugsicherungsanlagen.

Die größten Flächenpotenziale liegen laut LEE NRW in der Öffnung der Wirtschaftsforste für die Windenergie. Durch eine „verfehlte Waldpolitik“ und die durch den Klimawandel bedingte Trockenheit der vergangenen Jahre sowie den Borkenkäferbefall sind laut Waldzustandsberichts 2021 in NRW bereits mehr als 113.000 Hektar Schadensfläche entstanden. Das ist ein Drittel des gesamten Fichtenbestands in NRW.

Neben dem LEE NRW und den Waldbauern sieht auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dringenden Handlungsbedarf: Aus dem Blickwinkel des Naturschutzes „gibt es keine Gründe, Windenergieanlagen in Forsten grundsätzlich auszuschließen“, sagt Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter des BUND. Lediglich Waldökosysteme müssten tabu bleiben.

Die Schadensflächen hingegen böten über Jahrzehnte Raum für die Windenergie, wenn man auf eine natürliche Wiederbewaldung setze. „Wir fordern von einer neuen Landesregierung, die Verweigerungshaltung der letzten fünf Jahre abzulegen und endlich die entscheidenden Impulse für den Klimaschutz und den Biodiversitätsschutz zu setzen“, so Jansen. „Wenn sie es wirklich ernst meint mit dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren, dann muss sie schnell die dafür notwendigen Flächen zur Verfügung stellen. Dass dies auch im dichtbesiedelten Land Nordrhein-Westfalen möglich ist, belegt diese Studie.“