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Gehälter im VergleichHier verdienen die Menschen in NRW am meisten

Lesezeit 3 Minuten
Auf einer Verdienstbescheinigung liegen Euromünzen und Geldscheine.

Je nach Region unterschieden sich die Monatsgehälter in Nordrhein-Westfalen deutlich. (Symbolbild)

Je nach Region unterscheiden sich die Gehälter in Nordrhein-Westfalen deutlich. Wir zeigen, wo die monatlichen Verdienste besonders hoch sind – und wo besonders niedrig.

3687 Euro: Dieser Betrag steht sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Nordrhein-Westfalen im Mittel jeden Monat zur Verfügung. Dabei handelt es sich um das Gehalt vor Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Bevor das Geld auf dem Konto landet, fließen also noch Lohnsteuer, Solidaritätsbeitrag, Kirchensteuer sowie die Beiträge für Renten, Kranken, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung ab. Welche Summe dann letztlich bei den Beschäftigten ankommt, wird zudem von der Steuerklasse und der Anzahl der Kinder beeinflusst.

Wenn Sie nun feststellen, dass Sie deutlich mehr oder vielleicht auch deutlich weniger als die oben genannte Summe verdienen, dann liegt das vermutlich nicht nur an Ihrem Alter, Ihrem Berufsabschluss und Ihrer Expertise, sondern auch an Ihrem Wohnort.

Nordrhein-Westfalen ist nicht nur das bevölkerungsreichste Bundesland, sondern auch das wirtschaftsstärkste, noch vor Bayern und Baden-Württemberg. Nicht nur Großkonzerne wie RWE, die Deutsche Post oder die Telekom tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei, sondern auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen. Die Gehälter der Einwohner klaffen jedoch je nach Region deutlich auseinander, wie eine Erhebung der Bundesagentur für Arbeit zeigt.

Wo verdienen die Beschäftigten in NRW am meisten – und wo am wenigsten?

Spitzenreiter bei den Gehältern ist Bonn. Das monatliche Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten liegt bei 4419 Euro brutto. Die eine Hälfte der Beschäftigten in Bonn verdient also pro Monat mehr als diesen Betrag, die andere Hälfte der Menschen weniger. Mit der Deutschen Post und der Deutschen Telekom haben gleich zwei DAX-Unternehmen ihren Sitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt.

Düsseldorf – im Vorjahr noch Spitzenreiter im Gehälterranking – landet mit einem monatlichen Medianentgelt von 4369 Euro auf dem zweiten Platz. Zu den wirtschaftsstärksten Unternehmen in Düsseldorf zählen der Energiekonzern Uniper, der Großhändler Metro AG sowie ebenfalls zwei DAX-Unternehmen: der Chemiekonzern Henkel und der Rüstungskonzern Rheinmetall.

Auf dem dritten Platz landet mit einem Mediangehalt von 4367 Euro die Stadt Leverkusen. Zu den Top-Unternehmen zählen dort der Chemie- und Pharmakonzern Bayer sowie der Werkstoffproduzent Covestro – ebenfalls beide im DAX gelistet.

Köln belegt mit einem mittleren Monatsgehalt von 4123 Euro Platz vier. Zu den wirtschaftsstärksten Unternehmen in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens zählen unter anderem der Handelskonzern Rewe, der Autobauer Ford sowie die Lufthansa.

Während die Städte mit den höchsten Bruttogehältern alle am Rhein liegen, finden sich die Städte mit den geringsten Arbeitsentgelten allesamt an den äußeren Grenzen Nordrhein-Westfalens: Am niedrigsten ist das Medianentgelt im ostwestfälischen Kreis Höxter. Das mittlere Bruttomonatsgehalt liegt dort bei 3267 Euro. Nur wenig mehr verdienen die Menschen am anderen Ende des Bundeslands: Im niederrheinischen im Kreis Kleve liegt das Mediangehalt bei 3270 Euro, im benachbarten Kreis Viersen bei 3314 Euro.

"Gender Pay Gap": Deutliche Unterschiede beim Gehalt in NRW je nach Geschlecht

Deutliche Gehaltsunterschiede zeigen sich nicht nur im regionalen Vergleich, sondern auch mit Blick auf die Geschlechter – Stichwort "Gender Pay Gap", zu Deutsch: "Lohnlücke". Damit wird der Abstand zwischen dem Entgelt der Männer und dem der Frauen bezeichnet. Mit Blick auf das mittlere monatliche Bruttogehalt ergibt sich in NRW eine Lücke von knapp 10,6 Prozent: Während das mittlere Gehalt für Männer in Nordrhein-Westfalen 3815 Euro pro Monat beträgt, erhalten Frauen im Mittel 3450 Euro.

Zur Methodik der Datenerhebung: Die Bundesagentur für Arbeit berücksichtigt bei der Bezifferung der Mediangehalte ausschließlich Vollzeitbeschäftigte. Sämtliche Daten basieren auf der Meldung der Arbeitgeber zur Sozialversicherung und wurden zum Stichtag 31. Dezember 2022 erhoben.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version des Artikels hatten wir berichtet, dass das Mediangehalt für Frauen in NRW bei 2450 Euro liege. Diese Zahl war falsch, korrekterweise muss es 3450 Euro heißen. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.