Die Organisation appelliert an die europäischen Länder, Maßnahmen einzuleiten, um den öffentlichen Verkehr in Zukunft günstiger zu machen.
VerkehrswendeGreenpeace kritisiert öffentlichen Personenverkehr in Europa als zu teuer
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat den öffentlichen Personenverkehr in den meisten europäischen Ländern als zu teuer kritisiert, um die Menschen zum Umstieg vom Auto zu bewegen.
In einem von der Organisation selbst aufgestellten Länderranking landete Deutschland auf Platz vier - vor allem aufgrund des gerade erst eingeführten Deutschlandtickets für 49 Euro im Monat. „Das Deutschlandticket ist längst nicht perfekt, aber es rückt Bus und Bahn endlich dorthin, wo sie hingehören: in den Mittelpunkt einer nachhaltigen Mobilität“, sagte Marissa Reiserer, Mobilitätsexpertin bei Greenpeace.
Für die Rangliste hat Greenpeace den öffentlichen Personenverkehr in 30 Ländern und den zugehörigen Hauptstädten unter die Lupe genommen. Dabei wurde beurteilt, ob es landesweite Monats- oder Jahrestickets für alle oder fast alle öffentlichen Verkehrsträger gibt, was diese kosten, ob Rabatte für sozial benachteiligte Menschen gestattet werden und wie hoch die Mehrwertsteuer auf Fahrscheine ausfällt. Aspekte wie etwa die Taktung von Bus- und Bahnlinien oder die Betriebszeiten wurden nicht berücksichtigt.
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Greenpeace ruft Länder zu neuen Maßnahmen auf
An der Spitze der Rangliste landeten Luxemburg und Malta, in beiden Ländern ist der öffentliche Personenverkehr kostenfrei. In Malta kosten dem Ranking zufolge lediglich Tickets für Expressbusse und eine Fähre Geld.
Auf dem dritten Platz landete Österreich mit dem sogenannten Klimaticket, das 2021 eingeführt wurde. Schlecht schnitten unter anderem Frankreich, Italien, Norwegen, Rumänien, Griechenland, Kroatien und Bulgarien ab.
Greenpeace ruft die Länder angesichts des Rankings auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den öffentlichen Verkehr erschwinglicher zu machen. „Die meisten Länder können die Mehrwertsteuer auf öffentliche Verkehrsmittel senken“, heißt es in dem Bericht. Rechtlich sei eine Absenkung auf null Prozent machbar. Nach Greenpeace-Angaben verfährt Dänemark bereits so. Das Land erhielt im Ranking aber sehr wenige Punkte, weil das Ticketsystem als eines der kompliziertesten in Europa bewertet wurde. (dpa)