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WarnstreikAn der Kölner Uniklinik entfallen rund zwei Drittel der OPs

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Das Bettenhaus der Uniklinik Köln

Köln – Bedingt durch einen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi entfallen an der Kölner Uniklinik zwischen Montag und Mittwoch zahlreiche Operationen. „Die OP-Kapazitäten wurden um zwei Drittel reduziert“, sagte ein Sprecher dem Kölner Stadt-Anzeiger am Montag. „Sonst haben wir 42 Säle in Betrieb. Wir gehen davon aus, dass es am Dienstag etwa zwölf sein werden.“ Bis Mitte der Woche werden an der Uniklinik keine planbaren Operationen stattfinden, sondern nur solche mit „höchster Dringlichkeit“.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten den sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen für Dienstag und Mittwoch zum Streik aufgerufen, um die Forderung nach einem Tarifvertrag „Entlastung“ zu bekräftigen. Er soll „Mindestpersonalausstattungen für alle Bereiche der Unikliniken“ festlegen und „angemessene Belastungsausgleiche“ vorsehen. Verdi hatte die NRW-Landesregierung und den Arbeitgeberverband Ende Januar aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und ein hunderttägiges Ultimatum beschlossen.

Verdi will weitere Maßnahmen beraten

„Der Arbeitgeberverband des Landes hat aber immer noch nicht auf die Aufforderungen, Tarifverhandlungen aufzunehmen, reagiert“, sagte Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt am Montag. Aufgrund dieser „Ignoranz“ werde man „im Rahmen der ersten Warnstreiks über größere Streikmaßnahmen an den Kliniken nach Ablauf des Ultimatums beraten müssen“. Die Arbeitsbedingungen in Gesundheitsberufen werden seit Ausbruch der Pandemie und der damit verbundenen stark angestiegenen Belastung verstärkt diskutiert und kritisiert.

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Dass an der Kölner Uniklinik bereits am Montag Operationen ausfielen, liegt daran, dass die Nachversorgung der Patienten an den folgenden Streiktagen nicht gewährleistet werden kann. An dem Streik werden sich vor allem Pflegekräfte beteiligen. Für die Uniklinik kommt die Arbeitsniederlegung zu einer schwierigen Zeit: Denn die Osterfeiertage Freitag und Montag entfallen ebenfalls als OP-Tage. Gleichzeitig fallen derzeit, bedingt durch die Pandemie, zahlreiche Nachhol-Operationen an, die gegebenenfalls erneut verschoben werden müssen.

Anders als bei Streiks in der Vergangenheit gibt es außerdem keine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft Verdi. Die Verhandlungen dazu waren am Freitag gescheitert. Die Uniklinik hat nun basierend auf der letzten Vereinbarung eine Notdienstverpflichtung beschlossen: „In Absprache mit den Mitarbeitern vor Ort wird jetzt die Besetzung auf den Stationen geregelt“, sagte der Sprecher.