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GasförderungLindner wirbt erneut für Fracking – Bundesumweltministerium reagiert

Lesezeit 2 Minuten
Lindner dpa 301022

Christian Lindner (FDP)

Berlin – Bundesfinanzminister Christian Lindner hat angesichts der Energiekrise erneut für einen schnellen Einstieg in die Erdgasförderung in Deutschland durch das sogenannte Fracking geworben. „Wir haben in Deutschland erhebliche Gasvorkommen, die gewonnen werden können, ohne das Trinkwasser zu gefährden“, sagte der FDP-Vorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag). „Die Förderung ist auch unter ökologischen Voraussetzungen verantwortbar.“ Lindner forderte: „Wir müssen rasch an die Förderung herangehen“.

Er sei zuversichtlich, dass Deutschland in wenigen Jahren einen relativ großen Bedarf aus heimischen Gasquellen decken könnte, sagte Lindner. „Es ist ratsam, das zu tun, wenn man sich die Entwicklung auf der Welt anschaut.“ Es sei nicht verantwortbar, aus ideologischen Gründen auf Fracking zu verzichten, fügte er hinzu.

Fracking: Bundesumweltministerium weist Vorstoß von Christian Lindner zurück

Das Bundesumweltministerium von Steffi Lemke (Grüne) hat unterdessen noch am Sonntag den Vorstoß von Lindner zurückgewiesen, heimisches Schiefergas durch Fracking-Technologie zu fördern. „Fracking-Gas ist klimaschädlich und seine Förderung schadet der Umwelt. Daher ist die Förderung von Fracking-Gas in Deutschland aus gutem Grund verboten“, sagte ein Ministeriumssprecher dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montag).

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Bei der Fördermethode Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Flüssigkeiten aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. Einige Experten halten die inzwischen verwendete Methode jedoch für verantwortbar. Kritik gibt es auch an der Verflüssigung durch starkes Abkühlen, weil dies nach Angaben von Umweltschützern bis zu 25 Prozent des Energiegehalts des Gases kostet.

Lindner hat bereits mehrfach Fracking gefordert

Lindner hat sich bereits zuvor für die Fördermethode ausgesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnen einen Einstieg ins Fracking dagegen ab. Scholz etwa sagte der „Welt am Sonntag“ vergangene Woche: „Frühere Bundesregierungen haben diese Vorhaben geprüft. Der Widerstand vor Ort war so groß, dass sie nie verwirklicht wurden.“ Fracking sei in Deutschland auch nicht notwendig, sagte Scholz. (das/dpa)