Immer mehr gefälschte Deutschlandtickets befinden sich im Umlauf. Die Bahn will nun durchgreifen und strengere Kontrollen durchführen. Wer erwischt wird, muss mit saftigen Strafen rechnen.
Gedruckte QR-Codes bis Chip-ManipulationZahl der gefälschten Deutschlandtickets nimmt zu – Bahn reagiert auf Ticket-Betrug
Mit dem Deutschlandticket können Bahnreisende seit Mai für 49 Euro im Monat in Regionalzügen, Bussen und S‑Bahnen durch ganz Deutschland und auf bestimmten Strecken sogar bis ins Ausland fahren. Durch das Angebot stieg zuletzt auch die Zahl der Bahnreisenden. Das 49-Euro-Ticket lockte 8 Prozent neue Nutzerinnen und Nutzer in den ÖPNV.
Reiseverband Pro Bahn sieht mehr Betrugsfälle bei Deutschlandticket
Doch gleichzeitig sind nach Angaben des Fahrgastverbandes Pro Bahn immer mehr gefälschte Deutschlandtickets im Umlauf. Der Funke-Mediengruppe sagte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann: „Mal reisen Fahrgäste mit kopierten QR-Codes“, mal seien manipulierte Tickets im Umlauf. Wie viele Verstöße es gab und wie hoch der Schaden ist, dazu konnte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der Nachrichtenagentur AFP zufolge bisher keine Angaben machen.
„Gefälschte und von Dritten genutzte Deutschlandtickets sind seit Einführung des Tickets im Umlauf“, bestätigt auch der Sprecher der Eisenbahngesellschaft Metronom, Richard Lemloh. Das Unternehmen habe deshalb die Kontrollen verschärft, so das ZDF. Reisende müssten dabei einen Lichtbildausweis vorzeigen, um zu beweisen, dass es sich um ihre Fahrkarte handelt.
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Deutschlandticket nur mit gültigem Lichtbildausweis gültig
Nur zusammen mit einem gültigen amtlichen Lichtbildausweis ist das Deutschlandticket gültig. Denn bei diesem handelt es sich um eine personalisierte Fahrkarte, die nur auf die Inhaberinnen oder den Inhaber ausgestellt ist.
„Als Handyticket müssen Reisende das Deutschlandticket in einer App (wie zum Beispiel dem DB-Navigator) mit sich führen. Ein einfaches Bild des QR-Codes gilt nicht als Fahrkarte“, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage des reisereporters.
Reisende, die keinen gültigen Fahrschein mit sich führen, zahlen ein erhöhtes Beförderungsentgelt. Verdacht auf Betrugsversuche bringe die DB zur Anzeige bei der Bundespolizei.
Wie Vanessa Gölzer, Fachanwältin für Strafrecht, dem ZDF-Bericht nach mitteilte, müssen Fahrgästinnen und Fahrgäste mit einem gefälschten Ticket mit einem Strafverfahren wegen Betruges, Urkundenfälschung und Beförderungserschleichung rechnen. Wie hoch die Strafe konkret ausfalle, hänge von den Umständen des Einzelfalls ab.
Tipps, um sich vor betrügerischen Angeboten zu schützen
Ein paar Dinge sollten Reisende beachten, damit sie bei einem Ticketkauf nicht übers Ohr gehauen werden: Um sich vor betrügerischen Angeboten zu schützen, rät die DB-Sprecherin Reisenden, wachsam zu sein, wenn ihnen vermeintliche „Schnäppchen“ über Drittanbieter, zum Beispiel über Mitfahrer-Portale, angeboten werden. Mittlerweile würden auch Online-Marktplätze selbst vor gefälschten Tickets und Gutscheinen warnen.
Reisende sollten ihre Fahrkarte entweder bei „Bahn.de“ oder einem vertrauenswürdigen etablierten Partnerportal mit integrierter Buchung kaufen. Eine Liste der offiziellen Vertriebspartner gibt es unter Bahn.de/info/partner_ticketkauf.
Reisende sollten auch nur dort ihre Tickets kaufen, wo sie selbst den kompletten Buchungsprozess durchlaufen, und dabei auf Sicherheitsstandards und verschlüsselte Übertragung (SSL) achten.
Eine Buchung für Dritte online sollten Reisende nur durch eine ihnen bekannte Person durchführen. Auf der Seite „D-Ticket.info“ können Reisende alle Anbieter des Deutschlandtickets finden. (RND)