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Nach RekordjahrDeutsche Post erhöht die Dividende deutlich

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Pakete liegen in einem Paketzentrum

Köln – Für den langjährigen Vorstandschef Frank Appel war es die letzte Hauptversammlung an diesem Freitag, denn es ist sein letztes Jahr an der Spitze der Deutschen Post. 2023 will er seinen Chefposten an Tobias Meyer abgeben, der derzeit als Vorstand noch das Post- und Paket-Geschäft verantwortet. Ab Sommer soll er darüber hinaus weitere Bereiche übernehmen. „Herr Meyer wird diese Aufgaben von mir übernehmen, um dann mit der nächsten Hauptversammlung im nächsten Jahr dann auch die Verantwortung als Vorstandsvorsitzender für die Gruppe zu übernehmen“, sagte Konzernchef Appel während des Aktionärstreffens, das erneut virtuell stattfand.

Paketboom durch Corona

Die Post blickt auf ein Rekordjahr zurück. Der coronabedingte Boom des Onlinehandels hatte dem Bonner Konzern teils sprunghaft wachsende Paketzahlen beschert. Aber auch in anderen Bereichen lief es rund. „Wenn sie durch die Divisionen durchgehen, haben die alle Rekordergebnisse erzielt“, so der Post-Chef. „Express hat so viel Gewinn gemacht wie der Konzern im Jahr 2019 als Ganzes. Global Forwarding und Freight hat zum ersten Mal mehr als eine Milliarde verdient und das Ergebnis verdoppelt.“ So war die Frachtsparte im ersten Quartal sogar einer der Haupttreiber für weiter steigende Gewinne.

Anders sah es allerdings zuletzt bei den Paketzahlen aus. Nach einem herben Rückgang um 19 Prozent im ersten Quartal rechnet die Deutsche Post nun aber wieder mit einer Zunahme der Sendungsmenge. Im ersten Halbjahr laufe man „gegen sehr, sehr hohe Vergleichswerte aus dem ersten Halbjahr 2021 an, sodass wir derzeit durch eine Normalisierungsphase gehen“, sagte die Post-Finanzvorständin Melanie Kreis. Nach dieser Normalisierung der Zahlen gehe man davon aus, dass es wieder „ein strukturelles dynamisches Wachstum gibt, wie wir es schon vor der Covid-Pandemie gesehen haben“.

Kritik an Doppelfunktion von Appel

Trotzdem hält die Post an ihrem geplanten Gewinn von rund acht Milliarden Euro fest. Starke Einflüsse durch den Krieg in der Ukraine befürchtet Appel nicht. In dem Land sowie in Russland und Belarus mache die Post nicht einmal ein Prozent ihres Umsatzes.

Über die finanziellen Erfolge der Post können sich die Aktionäre freuen. Sie sollen durch eine deutlich gestiegene Dividende profitieren. Pro Aktie soll es jetzt 1,80 Euro geben, 45 Cent mehr als im vergangenen Jahr.

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Aber es gab auch Kritik vonseiten der Anteilseigner. Die jüngste Wahl von Frank Appel zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Telekom und damit die Doppelfunktion in zwei Dax-Konzernen sehen viele Anteilseigner kritisch. Appel verwies aber darauf, dass er schon in Kürze einen Teil seiner Aufgaben bei der Post abgeben werde, um genug Zeit für das Aufsichtsratsmandat bei der Telekom zu haben.