Das Wettrennen um Glasfaseranschlüsse in Köln geht rasant weiter. Netcologne vergrößert das Netz auf 29.500 Kilometer.
Kölner UnternehmenNetcologne baut 650 Kilometer neues Glasfasernetz – bald gibt es auch „Netdüsseldorf“

Vorbereitungen für den Glasfaserausbau
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In Deutschland ist ein Wettrennen darum gestartet, welcher Telekomdienstleister am schnellsten ein flächendeckendes Glasfasernetz anbieten kann. Der lokale Anbieter Netcologne mischt dabei kräftig mit. Im vergangenen Jahr wurde das Glasfasernetz von Netcologne in Köln und der näheren Umgebung um 650 Kilometer verlängert, wie Netcologne-Chef Timo von Lepel am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz mitteilte.
Insgesamt ist das Glasfasernetz des Unternehmens damit 29.500 Kilometer lang. Auch andere Unternehmen bauen ihr Netz in Köln aus. Für Schlagzeilen sorgte kürzlich der Vorstoß des größeren Konkurrenten Telekom. Der Konzern baut sein Netz aktuell im Kölner Stadtteil Bayenthal aus. Das wird von Beobachtern als kontrovers bezeichnet, da es an dieser Stelle bereits ein bestehendes Glasfasernetz von Netcologne gibt.
Glasfasernetze sind die Arterien unserer digitalen Gesellschaft und dienen der Daseinsvorsorge
Branchenkenner halten das ganze für einen Marketingtrick der Bonner. Denn grundsätzlich haben sich die Netzbetreiber verpflichtet, durch ihre Netze auch Kunden der Konkurrenz zu bedienen. Dazu muss aber der Anbieter eine Gebühr an den jeweiligen Netzanbieter entrichten. Das spart sich die Telekom auf diesem Wege.
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55,7 Millionen in Netzausbau investiert
Laut Netcologne-Chef Timo von Lepel sind Glasfasernetze die „Arterien unserer digitalen Gesellschaft“. „Ob Homeoffice, E-Learning oder Online-Handel: Schnelles und zuverlässiges Internet ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Daseinsvorsorge geworden – so wie Strom, Wasser und Straßenbau. Dafür bauen wir mit unserem leistungsfähigen Glasfasernetz die digitalen Lebensadern der Stadt und in der Region“, sagte von Lepel weiter.
Im Geschäftsjahr 2022 investierte Netcologne 55,7 Millionen Euro in den Ausbau der Netze und in andere Sachgüter. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Im laufenden Jahr sollen die Investitionen noch einmal um weitere 20 Prozent steigen. Für das aktuelle Jahr steht der Neubau eines Rechenzentrums in Köln-Lövenich an. Ende des Jahres soll es bereits in Betrieb gehen.
Bald neue Details zu „Netdüsseldorf“
Mit 22,9 Millionen Euro wuchs das Ergebnis vor Steuern und vor außerordentlichem Ergebnis um acht Prozent (2021: 21,2 Millionen Euro). Beim Umsatz konnte die Netcologne-Gruppe 2,7 Millionen Euro zulegen und erhöhte diesen auf 320,7 Millionen Euro (2021: 318 Millionen Euro). Die Gesamtzahl der Kundenanschlüsse stieg laut Timo von Lepel ebenfalls leicht auf 462.000 gegenüber 458.000 im Jahr davor.
Zu Netcologne gehört auch die Netzgesellschaft Netaachen und seit neuestem die Netdüsseldorf. Näheres zu den Düsseldorfer Aktivitäten des Unternehmens sollen im Laufe des Jahres bekannt gegeben werden.
Netcologne wurde vor 29 Jahren als Tochter der städtischen GEW, der damaligen Stadtsparkasse Köln und der KVB gegründet. Heute ist sie eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadtwerke. Von den Gewinnen des abgeschlossenen Geschäftsjahres werden 15 Millionen Euro an die Stadtwerke ausgeschüttet. Im Vorjahr waren es elf Millionen.