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Neues VergütungssystemLanxess knüpft Manager-Boni an Nachhaltigkeit

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Die Lanxess-Unternehmenszentrale in Köln-Deutz

Köln – Der Kölner Chemiekonzern lässt Ankündigungen Taten folgen und will Manager-Boni künftig an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen knüpfen. Seit der Vorstellung der Klimastrategie des Unternehmens sind ein Jahr und vier Monate vergangen: Bereits im November 2019 kündigte Lanxess an, unter anderem Bonus-Zahlungen des Vorstands künftig an die Erreichung der Ziele zur Reduktion von CO2 zu knüpfen. Vorstandschef Matthias Zachert machte damals die Ansage, Lanxess wolle weg von „schmutziger Chemie“.

Konkret heißt das: Das Chemieunternehmen will bis 2040 klimaneutral agieren. 2018 verursachte Lanxess noch 3,2 Millionen Tonnen CO2. Dieser Wert soll bis 2030 halbiert werden. Laut Plan werden ein weiteres Jahrzehnt später die verbleibenden 300.000 Tonnen CO2, die auch dann noch verursacht werden, kompensiert – beispielsweise durch Zahlungen für Aufforstungsprojekte.

Aktionäre müssen noch zustimmen

Nun haben die Kölner auch ihren Plan für ein neues Vergütungssystem vorgelegt, dem die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 19. Mai zustimmen müssen, damit es in Kraft tritt. Einer Lanxess-Mitteilung zufolge wird künftig rund ein Drittel der Boni an die Nachhaltigkeitsziele geknüpft. In diesem Jahr sollen die Leistungen des Unternehmens bei Klimaschutz und Arbeitssicherheit in das Bewertungssystem einfließen.

Die kurzfristige variable Vergütung bleibt von den Umweltzielen allerdings vorerst unberührt: Sie soll laut Mitteilung zu 80 Prozent vom operativen Gewinn vor Sondereinflüssen und zu 20 Prozent von der Arbeitssicherheit abhängen. Diese bemisst sich nach den Unfällen mit Ausfalltagen in der Produktion.

Die langfristige Vergütung richtet sich hingegen zu 40 Prozent nach der Senkung von Treibhausgas-Emissionen und zu 60 Prozent nach der Kursentwicklung der Lanxess-Aktie relativ zum Chemie-Aktienindex MSCI World Chemical Index.

„Gesellschaftlicher Verantwortung bewusst“

„Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung sehr bewusst, daher ist Nachhaltigkeit ein Leitprinzip unseres Handelns“, sagte Lanxess-Chef Zachert. „Sie wird aber auch immer mehr zu einem Wettbewerbsvorteil – bei Kunden, Talenten und am Kapitalmarkt.“

Lanxess' ehemalige Konzernmutter, das Leverkusener Dax-Unternehmen Bayer, hat bereits seit vergangenem Jahr ein Vergütungssystem etabliert, das Nachhaltigkeit im Blick hat. Die langfristige Vergütung der Bayer-Manager wird seitdem zu einem Fünftel an der Erreichung entsprechender Ziele gemessen.

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„Die Investoren sehen genau wie wir mit Besorgnis, wie sich die Welt verändert“, sagte Bayers Cheflobbyist Matthias Berninger im Dezember 2019 im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Anleger, die heute zu Investoren gehen, um ihre Altersversorgung aufzubessern, wollen in ihrem Portfolio immer häufiger umwelt- und klimarelevante Fragen widergespiegelt sehen.“