StromkostenKölner zahlen vergleichsweise wenig Netzentgelt

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Hochspannungsleitungen in Pulheim.

Hochspannungsleitungen in Pulheim.

Wer das deutsche Stromnetz nutzt, muss dafür jährlich hunderte Euro zahlen. Kölner Haushalte kommen im Bundesvergleich allerdings günstig davon.

Jeder private Verbraucher muss dafür zahlen, wenn er das Stromnetz nutzt. Dieses sogenannte Stromnetzentgelt macht rund 30 Prozent der jährlichen Stromkosten aus. Doch je nach Bundesland und Wohngegend schlägt dieses Entgelt unterschiedlich hoch zu Buche. Das zeigt sich auch in Köln, wie das Vergleichsportal Verivox dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag exklusiv mitteilte: Im Stadtgebiet Köln liegen die Stromnetzentgelte pro Haushalt bei 410 Euro pro Jahr. Verivox legt hier einen beispielhaften Drei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden zugrunde.

Differenz zwischen Stadt und Land bei rund zehn Prozent

Damit kommen die Kölner besonders günstig weg. In Nordrhein-Westfalen zahlt ein Beispiel-Haushalt im Schnitt 431 Euro netto in städtischen Gebieten. In ländlichen Gegenden sind es sogar 475 Euro. Verursacht werden die teils hohen Unterschiede vom Ausbau der Erneuerbaren Energien, aber auch durch Faktoren wie die Industrie- und Bevölkerungsdichte. Der örtliche Stromnetzbetreiber, in Köln ist das die Rheinische Netzgesellschaft, weist das aktuelle Netzentgelt für sein Gebiet online aus.

Mit dieser Differenz zwischen Stadt und Land von rund zehn Prozent liegt NRW auf Kurs mit den bundesweiten Zahlen. Ein deutscher Beispiel-Haushalt zahlt jährlich 432 Euro an Stromnetzgebühren. In städtischen Gebieten sind es durchschnittlich 420 Euro, in ländlichen Gegenden 464 Euro. In Ostdeutschland ist das Gefälle mit 20 Prozent allerdings deutlich stärker, in Westdeutschland sind es rund neun Prozent.

Netzentgelte machen 30 Prozent des gesamten Strompreises aus

So werden etwa in Mecklenburg-Vorpommern in städtischen Gebieten 371 Euro fällig, in ländlichen Gegenden sind es 560 Euro. Deutlich ist aber auch ein anderes Beispiel aus dem Norden: Während der Musterhaushalt in Bremen im Schnitt 334 Euro für Stromnetzentgelte ausgeben muss, sind es im ländlichen Schleswig-Holstein 616 Euro.

Die Netzentgelte sind laut Verivox in den vergangenen fünf Jahren bundesweit um durchschnittlich 56 Prozent gestiegen. Die Experten rechnen „angesichts der notwendigen Investitionen in den Umbau der Energieinfrastruktur“ auch in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Netzgebühren. (mit afp)

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