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Fragen zum 9-Euro-TicketSogar Null-Euro-Lösung für Abo-Kunden ist denkbar

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Drei Monate KVB für je neun Euro? Das ist ab sofort möglich.

Köln/Berlin – Das Neun-Euro-Monatsticket für alle als Teil des Energie-Entlastungspaket muss nach Ansicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) spätestens Mitte Mai an den Start gehen. Eine Arbeitsgruppe aus Tarifexperten von Bund und Ländern wird dazu in Kürze die Arbeit aufnehmen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Welches Ticket wird kommen – 9 für 90 oder 0 für 90?

Die meisten Landesverkehrsminister und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) halten ein kostenloses Drei-Monatsticket für sinnvoll. „Bei null Euro ist das Verfahren einfacher, weil man bei neun Euro pro Monat alle Tarifprodukte in den Verkehrsverbünden einzeln anfassen müsste“, sagt VDV-Sprecher Arnold.

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Deshalb werde erwogen, bei den Stammkunden, die bereits Dauertickets besitzen, auf null Euro zu gehen und nur die neuen Kunden mit neun Euro pro Monat zu belasten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kann einer Null-Euro-Regelung bisher aber nicht zustimmen, weil die Kosten von bisher kalkulierten 2,5 Milliarden Euro, die vom Bund erstattet werden, höher lägen.

Wie könnte das verrechnet werden?

Stammkunden könnten für drei Monate entweder mit ihrem Abo auf null gesetzt werden. Das Geld könne rückwirkend erstattet oder jedes Abo nach Ablauf um drei Monate kostenlos verlängert werden. „Wir müssen eine Lösung finden, die für alle Gruppen möglichst fair ist“, so der VDV-Sprecher.

Ab wann können die Menschen mit dem billigen oder gar kostenlosen Ticket für drei Monate fahren?

Alle sind sich einig, dass die Einführung bundeseinheitlich möglichst schnell erfolgen muss. Für den VDV-Sprecher muss das spätestens Mitte Mai der Fall sein, damit der Effekt nicht verpufft. „Wir haben jetzt die hohen Energiepreise. Deshalb muss das sehr schnell gehen.“ Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll in Kürze eingesetzt werden. Der VDV ist vertreten.

Sprechen wir über neue Kunden, die umsteigen und den ÖPNV testen wollen. Köln und Düsseldorf gehören zu verschiedenen Verkehrsverbünden. Dazwischen liegt eine Tarifgrenze. Ein Neun-Euro-Ticket, das ich ab Langenfeld oder Neuss nicht mehr nutzen kann, ist unattraktiv.

„Wir müssen das Thema vom Ende her betrachten, dass wir das Klimaschutzziel 2030 erreichen“, so Arnold. „Wir wollen möglichst viele Menschen dazu bewegen, auf Bahnen und Busse umzusteigen.“ Die Neueinsteiger und Gelegenheitskunden müsse man über Schnupperangebote heranführen. Beispielsweise mit einem Null-Euro-Tickets, das sich nach drei Monaten zu den üblichen Bedingungen automatisch verlängert, wenn man es nicht aktiv kündigt.

Was bedeutet die Aktion für die Nahverkehrsbranche?

„Es ist eine große Chance für den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland sich in einem kurzen Zeitraum zu beweisen“, sagt Kai Daubertshäuser, Vizepräsident des Bundesverbands Schienennahverkehr. Tarif- und Vertriebsexperten der Branche seien bereits mit einer einheitlichen bundesweiten Umsetzung befasst.

Und für die Kunden?

Bahnen und Busse, die nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie langsam wieder mehr Fahrgäste transportieren, werden deutlich voller werden. Zusätzliche Mobilitätsangebote könnten nur durch den Ausbau der Infrastruktur geschaffen werden. Die Verkehrsunternehmen fordern eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel, mit denen der Ausbau im Wesentlichen bezahlt wird, um 750 Millionen Euro.

Wie sagt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) zu der Aktion 9 für 90?

Grundsätzlich stimme man der Aktion zu, so Sprecher Benjamin Jeschor. Jedoch werde der VRS erst einmal die Vorschläge der Arbeitsgruppe abwarten. Man habe auch eigene Vorstellungen über die Einführung eines solchen Tickets, die man in die Diskussion einbringen könne.