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„Völlig spooky“Irrfahrt durch KVB-Tunnel im Video – Polizei sucht nach Mercedesfahrer

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Im Fußgängertunnel des Bahnhofs Deutz ist es am Freitagmorgen zu einem kurzen Schreckmoment gekommen. Ein Auto irrte mitten durch den Tunnel.

Freitagmorgen, 28. Juni, kurz nach halb 9. Leser Jonas Paulsen (Name geändert) geht durch den KVB-Tunnel auf der Rückseite des Bahnhofs Messe/Deutz, um zur Linie 3 zu gelangen.

Nach zehn, 15 Metern im Tunnel kommt ihm ein dunkles Auto entgegen. „Ich dachte, ich sehe nicht richtig“, sagt Paulsen. „Es waren wenig Leute im Tunnel. Der Fahrer fuhr langsam, aber zielstrebig mitten auf dem Bahnsteig. Die Leute sind ausgewichen. Alle haben verwundert geguckt.“ Auch er habe sich sofort gefragt, wo der Fahrer wohl hergekommen sein mochte. Der ältere Mann am Steuer habe auf ihn den Eindruck gemacht, als suchte er etwas. „Vielleicht hat ihn ja sein Navi falsch gelenkt“, sagt Paulsen und lacht. Er habe den Fahrer aber nicht angesprochen. „Keine Ahnung, wie der drauf gewesen sein mag. Ich wollte jedenfalls nichts riskieren.“

Auto irrt mitten durch KVB-Tunnel: „Die reinste Horrorvorstellung“

Das Ganze sei „völlig spooky“ gewesen. „Ich dachte, mein Güte, wir sind mitten in der EM, alles redet von Hochrisiko-Zonen und Terrorgefahr, und dann taucht da einer aus dem Nichts mit seinem Auto im U-Bahn-Tunnel auf. Der hätte ja auch Amok fahren oder eine Bombe im Kofferraum haben können. Man mag es sich gar nicht vorstellen, was da alles hätte passieren können. Die reinste Horrorvorstellung. Und sicherheitsmäßig jedenfalls eine Katastrophe.“

Paulsen zückt sein Handy, filmt die Szene und den Fahrer, hält auch das Nummernschild fest. Er geht zum nächsten Bahn-Schalter, schildert das Geschehen den Mitarbeitenden. „Die waren erst erstaunt und haben dann angefangen, wie wild rumzutelefonieren. Es war nicht klar, wer überhaupt zuständig ist. Die Bundespolizei – wegen Bahngelände? Oder doch die Landespolizei?“

Weil er nicht länger warten kann, geht Paulsen seiner Wege. Nach gut einer Stunde meldet sich die Polizei bei ihm. Sie gehe der Sache nach und sei dabei, den Halter des Wagens zu ermitteln.

Dies bestätigte ein Sprecher der Polizei auch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Nachfrage. Am Freitagvormittag ist an der Kölner Adresse des Halters, welche durch das Kfz-Zeichen des Mercedes ausfindig gemacht werden konnte, niemand angetroffen worden. (red)