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Unterführung zur Messe wieder aufDeutsche Bahn öffnet drei neue Aufzüge im Deutzer Bahnhof

Lesezeit 4 Minuten
Ein Aufzug am Deutzer Bahnhof

Ein paar Barrieren weniger: Die Deutsche Bahn nimmt neue Aufzüge in Deutz in Betrieb. Weite Teile des Bahnhofs sind aber nach wie vor schlecht zugänglich.

Einige neue Verbindungen am Deutzer Bahnhof erleichtern das Reisen und Pendeln nun: Wo Sie die neuen Aufzüge und Wege finden.

Die Deutsche Bahn hat drei neue Aufzüge im Deutzer Bahnhof in Betrieb genommen. Reisende und Pendler ärgert es seit jeher, dass die meisten Gleise an Kölns zweitgrößtem Bahnhof nur über Treppen erreichbar waren. Die Deutsche Bahn rüstet sukzessive nach, allerdings dauert das wegen benötigter Streckenpausen Jahre. Ein großer Schritt ist nun getan: Die ICE-Gleise 11 und 12 sind jetzt barrierefrei erreichbar.

Wer die Fernzüge an den beiden Gleisen im tiefen Teil des Deutzer Bahnhofs nahm, musste bisher sein Gepäck einige Stufen hinab und wieder hinauf schleppen. Mit Kinderwagen waren die Fahrgäste auf Zivilcourage von Passanten angewiesen, im Rollstuhl so gut wie ausgegrenzt. Dieser Tortur ist nun ein Ende gesetzt.

Wo die neuen Aufzüge und Treppen liegen

Noch hinter dem Bahnhofsausgang am Auenweg ist auf dem Steig von Gleis 11 einer der neuen Aufzüge zu finden. Drei Haltemöglichkeiten hat er: auf dem Bahnsteig, auf Straßenebene und in der Unterführung vom Auenweg zur Messe. Denn mit Eröffnung der Aufzüge ist auch diese wieder begehbar.

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Am anderen Ende des Fußgängertunnels führt der zweite Aufzug hoch zum gegenübergelegenen ICE-Gleis Nummer 12. Damit verbinden der Tunnel und die Aufzüge jetzt auch barrierefrei den Barmer Platz vor der Messe City mit dem Auenweg und der Rheinpromenade.

Auch verbindet eine neue Treppe am anderen Ende des Deutzer Bahnhofs sowie der dritte neue Aufzug fortan den KVB-Tunnel und das Gleis 12. Das spart einige Minuten Umstiegszeit, kommt man mit der Straßenbahn an. Wer vom unterirdischen Halt der Straßenbahnlinien 1, 7 und 9 in Richtung der Bahn-Gleise geht, findet nun noch vor dem Aufgang zu Gleis 1 eine Treppe. Gegenüber liegt der zugehörige Aufzug. Bisweilen führt der Aufzug über einen noch provisorischen Weg, über den man nach einigen Metern am Ende von Gleis zwölf auf Seite der Arena herauskommt.

Ob die Aufzüge auch wirklich fahren, können auf sie angewiesene Fahrgäste auf bahnhof.de nachschauen. Der Aufzug Richtung Arena ist bereits im System „Adam“ erfasst. So heißt der automatisierte Störungsmelder der Deutschen Bahn. Die Aufzüge Richtung Messe sind dort noch nicht zu finden. Auch eine Aktualisierung des Bahnhofsplans steht laut eines Sprechers der DB noch aus. Die Positionen sind in der Grafik im Artikel markiert.

Einer der Aufzüge führt vom wiedereröffneten Tunnel zwischen Auenweg und Messe City auf das ICE-Gleis 12.

Einer der Aufzüge führt vom wiedereröffneten Tunnel zwischen Auenweg und Messe City auf das ICE-Gleis 12.

Bahnhof Köln Messe/Deutz in weiten Teilen noch nicht barrierefrei

Trotz der Neuerungen ist der Bahnhof Deutz noch immer in weiten Teilen nicht barrierefrei. Er ist der zweitgrößte der Stadt und fünftgrößte in NRW. Im Hauptgebäude des Bahnhofs ist die S-Bahn nur über Treppen erreichbar. Das wird sich auch nicht ändern, bautechnisch ist das in dem Bahnhofsbau laut Deutscher Bahn nicht möglich.

Zwar gibt es durch die Unterführung am Auenweg nun in der Theorie eine Möglichkeit, die S-Bahn-Gleise 9 und 10 ohne Stufen zu erreichen: Durch den Tunnel mit seinen zwei Aufzügen und über den Platz vor der Messe gelangt man von Hauptgebäude zum KVB-Tunnel, wo bereits ein Aufzug zur S-Bahn führt. Er war zuvor der einzige Aufzug des Bahnhofs. Allerdings ist dieser Umweg weit und kann kaum als barrierearm bezeichnet werden.

Auch der Weg zu den Gleisen 1/2, 4/5, und 7/8 bleibt sowohl vom KVB-Tunnel, als auch vom Hauptgebäude eine Herausforderung. Besserung kam hier 2021. Seitdem führen die Aufgänge zu den Gleisen 1 bis 5 Rolltreppen – jedoch nur eine pro Gleis. Möchte man entgegen dem Strom in die andere Richtung fahren, muss man lange warten, bis die Treppen ihre Fahrtrichtung ändern.

Weitere Aufzüge seien in Planung, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage. Dafür brauche es aber Sperrpausen. Für den Einbau müsse der Zugverkehr komplett ausgesetzt werden. „In Köln eine Gleissperre zu bekommen ist eine besondere Herausforderung“, sagte er, „und baulich sind es die Aufzüge auch.“ Die Sperrpausen für den Umbau an den anderen Gleisen sollten in den kommenden zwei bis drei Jahren gefunden sein, so der Sprecher. Bis dahin lässt sich in Deutz beobachten, wie erfinderisch die Kölner sein können, wenn es darum geht, Fahrräder auf Rolltreppen zu schieben.