Sechs Quellen in der VulkaneifelSchon die Römer kannten die Lindenquelle
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An diesen Orten gibt es ganzjährig kostenloses Wasser.
Jede Heilquelle hat ihren eigenen Charakter.
Heilwasser aus der Lindenquelle wurde in Tonkrügen bis Südamerika, Indien und China geschifft.
Sechs Quellen als Ausflugsziele, mit Wanderwegen oder Sehenswürdigkeiten.
Wasser ist unser Lebenselixir. Im Sommer, besonders an heißen Tagen, wie zur Zeit, merken wir, wie wichtig das Trinnken von Wasser für unser Wohlbefinden ist. Wir stellen sechs Orte in der Vulkaneifel vor, wo ganzjährig und kostenlos Wasser getrunken werden kann mit unterschiedlichen Wirkungen.
St. Josef-Sprudel
Warm und heilsam
Ein gesunder „Thermaler Natrium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Säuerling“ sprudelt aus dem Trinkbrunnen in Bad Bodendorf, einem Ortsteil von Sinzig. Der Kurort wird oft als „Tor zum Ahrtal“ bezeichnet und die 26 Grad warme Heilquelle entspringt in 120 Meter Tiefe. Eine Trinkkur soll zur Vorbeugung und Behandlung von Stoffwechselstörungen wie Darmträgheit, Gastritis und Sodbrennen beitragen. Dreimal täglich schluckweise davon trinken, so lautet die Empfehlung– möglichst umhergehend im dazugehörigen Wandelgang. Besucher dürfen das zertifizierte Heilwasser nicht nur abfüllen und mit nach Hause nehmen, sondern darin schwimmen: Das Thermalfreibad am Ort wird in der Saison täglich mit frischem Quellwasser des Sprudels befüllt.
Die einzigen alkalischen Thermen Deutschlands entspringen in Bad Neuenahr. Eine davon ist der 36 Grad warme „Große Sprudel“ im Kurpark – er kommt aus 95 Meter Tiefe und schießt seine Fontäne bis zu zehn Meter hoch in den Himmel. Das Wasser wird dabei ohne Pumpen, sondern nur durch den durch Kohlendioxid entstehenden Eigendruck im sogenannten Gasliftverfahren an die Oberfläche gedrückt. Täglich von 15 bis 15.30 Uhr sowie sonntags von 11 bis 11.30 Uhr können Besucher eine halbe Stunde zuschauen – und das Wasser auch gleich testen. Empfohlen wird es zur Anregung der Verdauungsfunktionen sowie zur Förderung der Ausscheidung bei Harnwegserkrankungen. Hinweise zur Anwendung sind im Lesesaal und in der Trinkhalle zu finden.
Schon die Römer in der Eifel kannten die Quelle von Birresborn, mitten in der schönen Landschaft des Kylltals, das belegen viele Fundstücke. Sehenswert ist allein schon der unter Denkmalschutz stehende Brunnenpavillon aus dem Jahre 1824. Das Wasser, das hier abgefüllt werden kann, soll bei Erkrankungen von Leber, Milz und Blase heilende Wirkung entfalten – darüber gibt es wiederum Aufzeichnungen aus dem 17. Jahrhundert. Und es gab Zeiten, da war das Heilwasser weltbekannt: Um die Wende zum 20. Jahrhundert soll es in Tonkrügen bis nach Mittel- und Südamerika, Indien, China und die niederländischen Kolonien geliefert worden sein. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde die Quelle dann allerdings verschüttet, erst seit 2012 ist sie restauriert und wieder in Betrieb.Lindenquelle, 4 km nördlich von Birresborn auf der Route vom Kyllradweg nach Gerolstein an der L 24www.gerolsteiner-land.de
Dunaris-Quelle
Zapfen im Kurpark
„Frauendrees“ wurde die Dunaris-Quelle von den Daunern genannt. Ihr staatlich anerkanntes Heilwasser zählt mit seinem hohen Natrium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Gehalt zu den heilkräftigsten und stärksten alkalischen Säuerlingen Deutschlands. Als Trinkkur wird das wohlschmeckende Wasser bei Reizmagen und Bauchspeichelerkrankungen eingesetzt. Aber wegen seines hohen Gehalts an Magnesium und Natrium wird es auch bei vielen anderen Erkrankungen empfohlen. Die Zapfstelle mit Bronzebecken ist auch Station des Drees-Wanderweges, sie befindet sich im Kurpark des Eifelstädtchens Daun. Direkt neben der Zapfstelle befinden sich eine Kneipanlage, so dass Wanderer sowohl ihren Durst stillen als auch ihren Körper beleben können.
Dunaris-Quelle, Maria-Hilf-Straße 24, 54540 Daun www.eifel.info
Bodenbacher Drees
Alles fließt
So alt wie die Lavaströme der Eifel sind auch ihre sprudelnden Quellen. Der Bodenbacher Drees gehört zu den vielen Kohlensäurequellen in der Region. Aus dem keltischen Begriff „draisen“ (fließen) kommt die Bezeichnung Drees – im Eifler Dialekt für kohlensäurehaltige Quelle verwendet. Zum Schutz vor Hochwasser ist der tiefer gelegte Bodenbacher Drees seit 1996 von einem Ring aus Basaltsäulen umgeben. Die Umfassung der Quelle wurde aus einem einzigen Steinblock aus vulkanischem Tuffstein gehauen. Für Skeptiker: Das Wasser, das frisch getrunken als vorzügliches Mittel zur Verdauungsregulierung gilt, wird regelmäßig vom Gesundheitsamt des Kreises Vulkaneifel überprüft. Die Einheimischen kommen oft hierher – sie wissen ihren „Drees“ zu schätzen.
Bodenbacher Drees, Tal des Bongarder Baches, 53539 Bodenbach (Wanderparkplatz)www.bodenbach-eifel.de
Saure Buhr Volkesfeld
Rötliche Farbe
Eine gesunde Erfrischung – nicht nur für Wanderer auf dem Traumpfad „Heidehimmel“ – bietet der „Saure Buhr“ in Volkesfeld. Der kleine Luftkurort liegt in einem Seitental der Nette. Vom großen Parkplatz an der Landesstraße L 83 Mayen - Kempenich folgt man dem Wegweiser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nach etwa 200 Metern erreicht man eine schattige parkähnliche Anlage. Dort sprudelt aus einem Lavastein herrliches, stets 10,5 Grad Celsius kühles Mineralwasser aus zwei Röhren. Reich an Eisen, Calcium und Magnesium soll es bei Erkrankungen von Magen, Darm, Galle und Harnwegen heilende Wirkung entfalten. Dass der Geschmack ein wenig säuerlich ist und das Wasser rötlich eingefärbt, liegt allein am hohen Eisengehalt.
Saure Buhr, 56245 Volkesfeld, an der L 83 (Wanderparkplatz)www.volkesfeld.de