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Nahe Kalscheurer WeiherDie „Steinbud“ ist ein Biergarten mit Märchenwald-Flair

Lesezeit 4 Minuten
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Heimeliges Ambiente in der Steinbud 

Köln-Höningen – Wasser plätschert aus einem Holzfass, darüber thront eine Deko-Gänsefamilie, im Teich schwimmen Pflanzen, vom Beckenrand blicken Frösche, Schnecken und kleine Männchen aus Keramik freundlich in die Welt. Auf der Wiese ein altes Fahrrad, mit Efeu bewachsen, angemalte Autoreifen mit rot blühenden Geranien, überall Kübel, aus denen es grün oder bunt wuchert - die „Steinbud“ in Höningen wirkt ein wenig wie ein verwunschener Märchenwald.

Kalscheurer Weiher in Köln-Zollstock

Den Namenszusatz „Zur grünen Oase“ trägt der Biergarten unweit des Kalscheurer Weihers in Zollstock zurecht. Das Lokal liegt versteckt neben Schrebergärten südlich der A4 und ist komplett umsäumt von Bäumen. „Es ist wirklich eine grüne Oase. Man hört die Vögel, es ist ruhig, auch wenn man leicht die Autobahn hört“, schildert Suruianu Tanasache, Tase genannt.

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Sofia Necula, ihr Mann Suruianu „Tase“ Tanasache (r.), Neffe Suruianu George Daniel und Malteserhündin Mara

Er und seine Frau Sofia Necula betreiben das Lokal. Die meisten der Gäste seien Radfahrer und Spaziergänger, viele hätten ihren Hund dabei, erzählt Sofia. „Es ist ein Ort zum Entspannen. Manche Leute bestellen sich Kaffee und Kuchen, lesen, manche ruhen sich auf Liegen aus“, erzählt die 51-Jährige. Sie ist nicht so oft in der „Steinbud“ denn das rumänische Ehepaar hat noch die Gaststätte Mehlem in Zollstock. Dort ist Sofia meistens, die „Steinbud“ ist das Revier ihres Mannes.

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Reissdorf vom Fass und hausgemachte Gulaschsuppe

Neben Kaffee und Kuchen sind hier vor allem Currywurst und Schnitzel die Renner, berichten die beiden. In der Küche steht Tase selbst, aber auch Sofia versorgt den Biergarten mit hausgemachter Gulaschsuppe, Kartoffelsalat und Frikadellen von Zollstock aus. „Die Gäste schätzen die hausgemachten Gerichte“, weiß Tase. Auch das Reissdorf vom Fass kommt bei den durstigen Spaziergängern gut. „Meine Frau und ich sind Konkurrenten. Sie hat in ihrer Gaststätte Gaffel“, lacht der 54-Jährige.

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Herzlicher Gastgeber: Suruianu „Tase“ Tanasache 

Die „Steinbud“ gehört zum Kleingartenverein Höningen e.V. und ist während der Gartensaison geöffnet, in der Regel von April bis Ende Oktober. Im Sommer sei sehr viel zu tun, sagt Sofia. „Wir sind beide Arbeitstiere. Wir haben Aushilfen, aber es ist schwer, Personal zu bekommen und für die „Steinbud“ besonders, weil sie so abgelegen ist“, erläutert sie. So bedient Tase auch selbst, kassiert und nach Feierabend um 22 Uhr macht er sauber. Seit einem Jahr unterstützt ihn sein Neffe.

Zuvor betrieb das Paar die Dart-Kneipe „Lux“

2007 kam das Ehepaar nach Deutschland, viele Jahre hatten sie die Dart-Kneipe „Lux“ an der Luxemburger Straße. Tase war selbst ein guter Dart-Spieler, gewann Pokale. „Das ist vorbei – die Schulter“, bedauert er.

Auf die „Steinbud“ kamen er und seine Frau, weil sie selbst einen Schrebergarten in Höningen haben. Schon vor neun Jahren, als der damalige Besitzer aufhörte, wollten die beiden das Lokal übernehmen. Aber das Schicksal kam dazwischen. „Ich hatte einen schlimmen Unfall und war mehrere Monate im Krankenhaus“, erzählt Sofia. Auch zu Hause musste die energiegeladene Frau noch einige Zeit im Rollstuhl sitzen.

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Als die „Steinbud“ vor vier Jahren wieder zu haben war, erfüllte sich das Ehepaar den Traum vom Biergarten im Grünen. Wenn Gruppen vorbestellen und gegrillten Fisch oder ähnliches wünschen, wirft Tase den großen Holzkohlegrill an. „Im Tagesgeschäft ohne Bestellung geht das nicht, dann werden uns die Sachen schlecht“, erklärt Sofia.

Die Steinbud

Für eine Currywurst mit Pommes zahlt man in der Steinbud 9,50 Euro, für ein Schnitzel mit Pommes 12,90 Euro und für einen Salat mit Hähnchenbrustfilet 13,50 Euro. Wer eine Kaffeepause einlegen will, ist mit 3,20 Euro für einen Milchkaffee und 2,90 Euro für ein Stück Apfel-Walnusskuchen oder 3,90 Euro für ein Stück Erdbeer-Pannacotta-Torte dabei. Für ein Reissdorf vom Fass (0,3 l) zahlt man 2,70 Euro, für ein Weizenbier Erdinger (0,5 l) 4,50 Euro, für eine Cola (0,3 l) 2,50 Euro und für ein Glas Rot- oder Weißwein (0,2 l) 4,90 Euro. Zahlen kann man nur mit Bargeld, keine Kartenzahlung.

„Steinbud - Zur grünen Oase“, Zollstocker Weg 101, 50997 Köln (Höningen), geöffnet Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr, Dienstag ist Ruhetag. Bei schlechtem Wetter anrufen, um zu hören, ob der Biergarten geöffnet ist. Telefon: 0221 29992310.

Rund 50 Sitzplätze bietet die „Steinbud“. Sollte es mal regnen, können alle in einen großen Innenraum flüchten. Bei den Stammgästen bestens bekannt ist Mara, die weiße Malteserhündin des Wirtspaares. „Sie bellt, ist aber sehr lieb. Wenn sie mal nicht hier ist, sondern in Zollstock, fragen die Leute: Ja, werde ich denn heute gar nicht begrüßt?“, lacht Tase.