Schmeckt's Frau Floß?So schmeckt die Imbissküche im Johann Schäfer Biergarten
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Köln – Mir fiel die Empfehlung für dieses Silvester-Neujahrs-Wochenende einigermaßen schwer.
Punkt 1: Welche neuen Corona-Regeln gelten? Was bedeutet das für die Gastronomie? Was bedeutet das für die Gäste? Punkt 2: Welche Bedürfnisse hat denn überhaupt die Leserschaft? Käsefondue und Cocktails für die Silvesternacht oder deftiges Katerfrühstück für Neujahr? Gehen vielleicht schon die Vorsätze los? Das heißt Alkohol und Frittiertes stehen auf der schwarzen Liste?
Ich habe mich für einen Spaziergang entschieden. Raus in die Kälte. Mütze auf, Handschuhe an, den Schal um den Hals gewickelt und ab zum Rhein. Ich mag diese Winterspaziergänge, wenn quasi nur noch Augen und Nase aus einem Haufen Wolle herauslugen und man wie ein Michelin-Männchen durch die Kälte stapft. Das ist wie Stoßlüften für’s Gehirn.
„Handgemachte Imbissküche von regionalen Erzeugern"
Aber irgendwann wird’s dann doch frisch und ab diesem Punkt möchte man das imaginäre Fenster dringend schließen und sich an die nächstbeste Heizung klammern. Und genau hier kommt das Brauhaus Johann Schäfer ins Spiel, beziehungsweise deren Biergarten. Als Station vom Glühwein-Wanderweg ist er vielen schon bekannt. Es gibt Bierbänke und Stehtische oder man nimmt seine Bestellung einfach mit und schlendert weiter am Rhein entlang.
„Handgemachte Imbissküche von regionalen Erzeugern“ ist zumindest im Winter das Mantra, im Sommer, wenn man wieder länger draußen sitzen kann ohne schlimmere Erfrierungserscheinungen, wird die Menükarte des Brauhaus Schäfer wieder angepasst. Das Mutterschiff schließt übrigens über den Januar. Die wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Monate haben Kraft und Ressourcen gekostet. Das Team braucht eine Verschnaufpause. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich das junge Brauhaus erholt und uns erhalten bleibt.
Heißgetränke und wärmende Gerichte am Rheinauhafen
Derweil bleibt uns der Biergarten im Rheinauhafen. Frischer Pfefferminztee zum Aufwärmen oder Mulled Gin, um noch ein bisschen Adventsstimmung zu erhalten. Die handgeschnitzten Pommes kommen vom legendären Kartoffelhof in Rommerskirchen, genau wie mein Favorit, das Moselländische Gräwes: Kartoffelstampf mit Sauerkraut. Ein Gericht, so wärmend wie ein Heizpilz, und dazu noch sehr lecker. Die Waffel war ein Minütchen zu lang im Eisen. Das kann schon mal passieren.
Der Apfelpunsch wärmt die Hände und das Gesicht, der Hot Toddy quasi den Rest. Whiskey, Honig, Tee, Zitrone – dieses Getränk ist kein imaginärer Heizpilz, sondern eher ein Flammenwerfer. Nun gut, über die Wärmequelle entscheidet ja jeder selbst.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein fabelhaftes Heißgetränk beim Neujahrsspaziergang.