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Dreiste AbkürzungPendler umfahren Stau durch Kölner Tiefgarage – Betreiber greift durch

Lesezeit 2 Minuten
Europas längste Tiefgarage liegt unter dem Kölner Rheinauhafen.

Europas längste Tiefgarage im Kölner Rheinauhafen wird von dreisten Autofahrern gerne als Abkürzung genutzt. Damit ist jetzt Schluss. (Archivfoto)

Um Zeit im Kölner Berufsverkehr zu sparen, haben Autofahrer eine ungewöhnliche Abkürzung genutzt.

Die Kölner Autofahrer sind erfindungsreich, wenn es um das Umfahren von Verkehrsknotenpunkten geht. Gerade wenn der Berufsverkehr besonders dicht ist, sucht der eine oder andere Pendler nach Auswegen aus dem Verkehrschaos. Nicht nur, um Zeit zu sparen, sondern auch, um die Nerven zu schonen. Dabei wählen Autofahrer gerne Abkürzungen, die mitunter grenzwertig sind – oder auch über die Grenzen hinaus gehen.

Die Rheinuferstraße in der Kölner Südstadt ist dafür ein Paradebeispiel. Es ist keine Seltenheit, dass sich bei hohem Verkehrsaufkommen im Kölner Berufsverkehr auf dem Agrippinaufer stadteinwärts vor allem morgens ein Rückstau bis nach Bayenthal oder sogar Marienburg bildet.

Stau auf Rheinuferstraße: Autofahrer nehmen dreiste Abkürzung durch Tiefgarage im Rheinauhafen

Einige Autofahrer haben für das Problem eine kreative Lösung gefunden. Um einen Teil des Staus zu umfahren, nutzten sie die parallel zur Rheinuferstraße verlaufende Tiefgarage des Kölner Rheinauhafens als Umgehungsstraße. Die Pendler bogen kurz hinter der Südbrücke in die Tiefgarage ein, um diese nach rund 800 Metern durch die Ausfahrt am Harry-Blum-Platz, gegenüber vom Kölner Stollwerck, wieder zu verlassen, um auf die Bayenstraße zurückzukehren. Dadurch konnten insgesamt vier Ampeln umfahren werden.

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Unterhalb der berühmten Kranhäuser in Köln liegt die längste Tiefgarage Europas.

Unterhalb der berühmten Kranhäuser in Köln liegt die längste Tiefgarage Europas. (Archivfoto)

Kosten fielen dadurch nicht an. Auch wenn die Tiefgarage unter dem alten Hafenareal zu den teuersten in Köln gehört, konnte man innerhalb einer Viertelstunde das Parkhaus kostenfrei wieder verlassen. Damit ist jetzt Schluss.

Parkhausbetreiber APCOA reagiert auf das Kölner Verkehrschaos und streicht Durchfahrtszeit

Der Parkhausbetreiber APCOA hat auf das Chaos reagiert und neue Maßnahmen ergriffen. Die Durchfahrtszeit der Parkkarten wurde von 15 auf 0 Minuten verkürzt. Damit würde die Abkürzung nun 4,50 Euro kosten, inklusive eines Zwischenstopps am Bezahlautomaten, um die Rechnung zu begleichen. Dies teilte der Betreiber auf Informationsblättern mit.

Mit einer Länge von 1,6 Kilometern ist die Tiefgarage im Rheinauhafen Europas längste Tiefgarage. Insgesamt 1400 Parkplätze stehen im öffentlichen Bereich, neben den privaten Tiefgaragen der Luxus-Wohnhäuser, zur Verfügung.

Für die Anwohner des Kölner Rheinauhafens ist der Wegfall der Durchfahrtszeit allerdings ärgerlich. Nicht nur, dass Lieferdienste die Tiefgarage nicht mehr schnell nutzen können, um Essen oder Lebensmittel auszuliefern, auch ein schnelles Abholen oder Bringen kostet nun Geld. (mbr)