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AnsteckendDie häufigsten Kinderkrankheiten und woran Eltern sie erkennen

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Hat ein Kind Fieber, gehört es grundsätzlich nicht in die Kita. Am besten, es bleibt daheim, bis es einen ganzen Tag und eine Nacht lang fieberfrei war. 

Berlin – Eltern und Erzieher wissen: Krippen und Kindergärten sind Brutstätten für Viren und Bakterien aller Art. Bedauerlicherweise kümmert die Kleinen nicht, dass sie verschnupft sind oder husten. Sie niesen dem Gegenüber beherzt ins Gesicht. Umso wichtiger ist es, kranke Kinder lange genug von anderen fernzuhalten. Aber wie lange ist genug?

Die wichtigsten Kinderkrankheiten im Überblick.

Grippale Infekte

Bei Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen brauchen Kinder viel Flüssigkeit und Ruhe. Sie sollten so lange zu Hause bleiben, bis sie einen ganzen Tag lang richtig fit waren. „Wenn man abends sagen würde: „Heute hättest du wieder in die Kita gekonnt", und das ohne fiebersenkende Medikamente, ist das Kind gesund“, erklärt Tanja Brunnert vom niedersächsischen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Magen- und Darminfekte

Das A und O bei solchen Erkrankungen ist Flüssigkeit. „Je kleiner das Kind, desto gefährlicher ist ein Durchfall, weil es austrocknen kann“, sagt Bernhard Riedl, Hausarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU München. Erst nach zwei Tagen ohne Symptome ist das Kind wieder gesund. Meldepflichtig sind Infektionen mit Rotaviren, Adeno- und Noroviren. Stellt ein Arzt eine solche Infektion fest, übernimmt er meist die Meldung beim Gesundheitsamt. „Die Eltern sind jedoch angehalten, den Kindergarten zu informieren“, erklärt Sabine Kosler, Fachberaterin für die Berliner Kindergärten der FRÖBEL Bildung und Erziehung.

Bindehautentzündung

Die Augen sind rot und tränen, die Lider verklebt. Im Augenwinkel sammeln sich Sekrete, die sich mit lauwarmem Wasser auswaschen lassen. Mit Hausmittelchen rücken Eltern solchen Entzündungen besser nicht zu Leibe. Stattdessen sollte ein Arzt feststellen, ob es sich um eine allergische, virale oder bakterielle Bindehautentzündung handelt. Bakterielle Entzündungen werden mit antibiotischen Augentropfen behandelt. Bekommt das Kind solche Tropfen, muss es in der Regel rund zwei Tage zu Hause bleiben.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Auf Fieber und grippeähnliche Symptome folgen oft schmerzhafte Bläschen im Mund und ein Ausschlag an Hand- und Fußinnenflächen, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Kinder sollten so lange zu Hause bleiben, bis die Bläschen abgeheilt sind. Das kann sieben bis zehn Tage dauern. Medikamentös behandeln lässt sich die Infektionskrankheit nicht.

Keuchhusten

Was mit Schnupfen und Husten beginnt, kann vor allem nachts zu quälenden Anfällen bei Kindern führen, bei Säuglingen sogar zum Atemstillstand. Mit Antibiotika sind Kinder fünf Tage ansteckend, ohne drei Wochen lang. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut rät, alle Babys gegen Keuchhusten impfen zu lassen. Aber: Die Impfung schützt nicht zu hundert Prozent vor der Erkrankung. „Eltern denken bei geimpften Kindern häufig nicht an die mögliche Diagnose“, sagt Brunnert. Keuchhusten muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Scharlach

Kinder mit Scharlach bekommen Fieber, Halsweh, erbrechen sich und haben Schluckbeschwerden. Die Zunge ist weiß belegt, schwillt an und rötet sich nach einigen Tagen zur typischen „Himbeerzunge“. Vom Oberkörper über Bauch und Beine breitet sich ein rötlicher Ausschlag aus. Mit Antibiotika muss ein Kind zwei Tage zu Hause bleiben, ohne drei Wochen lang. In Sachsen und Thüringen besteht Meldepflicht für Scharlach.

Windpocken

Über den ganzen Körper verteilen sich kleine rote Flecken, die zu juckenden Bläschen mit wässrigem Inhalt werden. „Am wichtigsten ist die Behandlung des Juckreizes, da sonst durch das Kratzen unschöne Narben entstehen können“, sagt Brunnert. Sind alle Stellen verschorft, können Kinder wieder in die Kita. Gegen den Windpockenerreger gibt es eine Impfung. Windpocken sind bereits bei Verdacht meldepflichtig.

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Masern

Die Krankheit kündigt sich durch Husten, Schnupfen und Fieber an. Die Temperatur sinkt und steigt nach einigen Tagen wieder. Hinter den Ohren und im Gesicht beginnt der rote Ausschlag. Nach einem Masern-Ausbruch sollten Kinder vier Tage daheim bleiben. Es gibt eine Impfung, die noch bis zu drei Tage nach dem Kontakt zu Erkrankten nachgeholt werden kann. Bei Masern ist schon der Verdacht meldepflichtig.

Mumps

Mumps beginnt in der Regel mit Fieber, grippeähnlichen Symptomen oder Erbrechen und Bauchweh. Charakteristisch ist eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Gegen Mumps werden Kinder gemeinsam mit Masern und Röteln geimpft. Bis zu drei Tage nach dem Kontakt zu Erkrankten kann man die Impfung nachholen. „Die Impfung schützt vor dem Virus und der möglichen Komplikation einer Meningitis, die zu Schwerhörigkeit führen kann“, sagt Riedl. Eine mögliche Folge von Mumps sei auch eine Hodenentzündung bei Jungen, die zu Unfruchtbarkeit führen kann. Nach Ausbruch der Krankheit sollten Kinder neun Tage der Kita fernbleiben. Meldepflicht besteht bereits bei Verdacht.

Röteln

Nur bei der Hälfte der Erkrankten tritt roter Ausschlag neben Schnupfen und Fieber auf. Die Krankheit ist bis zu sieben Tage nach Ausbruch ansteckend. Röteln sind meldepflichtig. (dpa/tmn)