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Ältester Teil des Kölner DomsDer 700 Jahre alte Domchor wird gefeiert

Lesezeit 3 Minuten
Domchor Heade

Der östliche Domchor mit dem Dreikönigenschrein wird 700 Jahre alt.

Köln – Es ist der älteste Teil des Kölner Doms: Der nach Osten ausgerichtete gotische Domchor, in dem der Dreikönigenschrein steht, wurde am 27. September 1322 feierlich geweiht – vor 700 Jahren. Es war der Abschluss des ersten großen Bauabschnitts, der bereits ein Dreivierteljahrhundert gedauert hatte. Aus Anlass des Jubiläums gibt es ab Mitte August zahlreiche Konzerte, kirchliche Veranstaltungen und Führungen. Auch eine neue Ausstellung im Domforum erzählt die Geschichte des Domchors.

Dompropst Guido Assmann sagte bei der Vorstellung: „Heutzutage denkt jeder an die beiden Domspitzen, wenn von unserer Kathedrale die Rede ist. Dabei wurden die Türme erst 1880 vollendet. Das eigentliche Herzstück des Doms ist sein erster Bauabschnitt: der Ostchor. Es ist das Epizentrum des Doms.“

Chor prägte 500 Jahre das Stadtbild von Köln

Ihn erstaune es immer wieder, was sich die Menschen vor 700 Jahren haben einfallen lassen. Dass sie das größte Bauwerk der Welt errichten wollten in dem Wissen, dass sie es nie vollständig sehen werden. Über 500 Jahre prägte der mit einem hölzernen Dachreiter bekrönte Chor als einziger vollendeter Bauteil des Domes das Stadtbild. Auf zahlreichen Kölner Stadtansichten ist er so zu sehen – mit einer Trennwand nach Westen hin abgeschlossen, und ab dem 15. Jahrhundert noch ergänzt um den unvollendeten Südturm mit dem berühmten Domkran.

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Das komplette Programm finden Sie hier.

Größter im Dom verbauter Stein

Bemerkenswert sei unter anderem auch die riesige Steinplatte, auf der der Schrein steht. Es ist der größte Stein, der im Dom verbaut ist: sechs Tonnen schwer, etwa vier mal 2,5 Meter groß. Er wurde wahrscheinlich auf Flößen aus dem belgischen Dinant nach Köln gebracht. Schon allein das war eine riesige Leistung.

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Konstantin Kruse von der Dombauhütte hat zum Jubiläum eine Augmented-Reality-Führung mit Tablets entwickelt. Auf der Grundlage einer 3-D-Vermessung des Doms und der Auswertung von gefundenen Farbresten und alten Zeichnungen wurde rekonstruiert, wie der Domchor im Mittelalter ausgehen haben muss.

Dom tablet

Auf dem Tablet ist zu erkennen, dass der Chor im Mittelalter wesentlich farbiger war.

Er war wesentlich farbiger als heute, leuchtete in einem hellen Ockerton mit bemalten Wänden. Vorteil bei dieser Führung: Als Besucher kommt man dabei in den sonst abgesperrten Bereich zwischen Chorgestühl und Schrein.

Domdechant Robert Kleine ist besonders gespannt auf Spannung der Uraufführung des Dreikönigsoratoriums von Helge Burggrabe am 15. und 16. September. „Im Auftrag des Domkapitels hat der Komponist eine musikalische Hommage an den Kölner Dom geschaffen“, sagt Kleine. „Sie erzählt von der sagenumwobenen Wanderung der Heiligen Drei Könige nach Bethlehem zur Geburt Jesu und der Rückkehr in ihre Heimat. Die bildreiche Musik von Helge Burggrabe und das spannende Libretto, das Bibelstellen mit poetischen Texten verknüpft, wird sicher zu den unvergesslichen Beiträgen unseres Festjahrs gehören.“ Der Domchor und die Reliquien bilden für Kleine eine Einheit. „Der Domchor ist der Schrein für den Dreikönigenschrein.“

In zahlreichen Vorträgen werde man den Domchor und seine Ausstattung darüber hinaus in die architektonischen, kulturellen und theologischen Strömungen zur Zeit des Dombaus einordnen – und dabei auch den Brückenschlag in die Gegenwart nicht vernachlässigen.