Die Sportstätten betreiben sechs Anlagen und machen traditionell Minus, doch die Verluste fielen 2023 zumindest niedriger aus.
„Äußerst zufrieden“Konzerte im Stadion reduzieren Verluste der Kölner Sportstätten
Die städtischen Kölner Sportstätten (KSS) hat auch im vergangenen Jahr ein Minus gemacht. Laut einer Mitteilung des Unternehmens beträgt es 1,59 Millionen Euro. Trotz des Millionen-Verlustes ist es demnach ein Rekordergebnis im positiven Sinne. Seit dem Umbau des Rhein-Energie-Stadions zwischen 2002 und 2004 waren die Verluste nie niedriger. Die Geschäftsführung ist „äußerst zufrieden“ mit dem Ergebnis, im Vorjahr war das Minus 86.000 Euro schlechter.
In den Jahren davor waren die Verluste noch höher, beispielsweise waren es 2020 rund 5,68 Millionen Euro oder 2014 insgesamt minus 7,22 Millionen Euro. Die KSS-Verantwortlichen begründeten die geringeren Verluste im Jahr 2023 mit den Stadion-Konzerten im vergangenen Sommer, unter anderem US-Sängerin Pink, die britische Band Muse oder die Kölner Annenmaykantereit spielten in Müngersdorf.
KSS-Geschäftsführer Lutz Wingerath sagte: „Das ist eine tolle Teamleistung und wir sind zuversichtlich, dass im laufenden Geschäftsjahr 2024 die angepassten Prozesse und Strukturen weiter zum Tragen kommen und die positive Entwicklung der Gesellschaft weiter stützen werden.“ Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, SPD-Stadtratsmitglied Franz Philippi, sprach von „tollen Zahlen“.
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Dass die KSS traditionell Minus macht, liegt laut ihres Geschäftsberichtes an den Rahmenbedingungen, unter denen sie ihre sechs Sportstätten betreibt, die prominenteste ist das Rhein-Energie-Stadion. Laut eigener Aussage kann die KSS deshalb „kein ausgeglichenes Jahresergebnis erreichen“.
Unternehmen besteht seit 1958
Die Stadt Köln als hundertprozentiger Eigentümer gleicht die Verluste mit einem jährlichen Zuschuss aus. Im Geschäftsbericht der KSS heißt es dazu: „Der Fortbestand der Gesellschaft ist weiterhin von der finanziellen Unterstützung durch die Gesellschafterin abhängig.“
Die KSS besteht seit 1958, ihr Unternehmenszweck ist „die Errichtung, die Unterhaltung und der Betrieb sowie die an den Interessen aller Bevölkerungskreise orientierte Bereitstellung und Vermarktung von Sporteinrichtungen“. Dazu zählen das Rhein-Energie-Stadion, das Radstadion, das Reit- und Baseballstadion, das Südstadion, der Sportpark Höhenberg und die Golfanlage Roggendorf/Thenhoven.
Finanzen hängen von Ligazugehörigkeit des FC ab
Allerdings ist die sportliche Situation des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln für die KSS wichtig. Sie schreibt: „Die Betrachtung des Gesamtumsatzes der Kölner Sportstätten GmbH ist wesentlich von der Ligazugehörigkeit des 1. FC Köln abhängig, da die vertraglich fixierte Miete je nach Ligazugehörigkeit stark variiert.“
Nach dem erneuten Abstieg des Vereins erhalten die Sportstätten deutlich weniger Pacht, nach langen Verhandlungen hatten Klub und Unternehmen sich auf einen neuen Zehn-Jahres-Vertrag geeinigt. Der alte Kontrakt wäre im Sommer ausgelaufen. Bislang zahlte der FC als Erstligist rund 7,9 Millionen Euro Pacht sowie 1,6 Millionen Euro Betriebskostenzuschuss, insgesamt also rund 9,5 Millionen Euro. In der Zweiten Liga waren es bisher 2,1 Millionen Euro jährliche Pacht.
2018 hatte KSS-Geschäftsführer Lutz Wingerath dieser Zeitung gesagt: „Der Abstieg des 1. FC Köln kostet uns zudem sehr viel Geld, weil die Pacht in der Zweiten Liga deutlich niedriger ist als in der Bundesliga. Das ist schlimm für die Stadt.“ Nun soll die neue Pacht je nach Berechnungsgrundlage rund 2,5 Millionen Euro für die Zweite Liga betragen.