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Teilen Sie Ihre Erinnerungen mit unsVor 30 Jahren: Als Köln unter Wasser stand

Lesezeit 2 Minuten
Köln 1995, Hochwasser in der Alstadt. Foto: Walter Schiestel

Köln 1995, Hochwasser in der Altstadt.

Köln erlebte 1995 ein schweres Hochwasser: Der Pegel erreichte 10,69 Meter, betroffen waren 33.000 Menschen.

Im gesamten Einzugsgebiet des Rheins, an Saar und Mosel hatte es in den Tagen und Wochen vor dem 30. Januar 1995 flächendeckend und ergiebig geregnet, hinzu kam Tauwetter, das Schnee bis auf eine Höhe von 2000 Metern schmelzen ließ. Für Köln eine katastrophale Kombination. Der Rhein schwoll an, der Pegel stieg mit einer Geschwindigkeit von bis zu 21 Zentimetern pro Stunde und erreichte schließlich eine Höhe von 10,69 Metern – bei einem Normalwasserstand von 3,21 Metern. Es war der höchste Stand des 20. Jahrhunderts, nur 1926 stieg der Rhein ebenso hoch.

Der Versuch, sich zu gut wie möglich gegen die Wassermassen zu schützen.

Die Altstadt-Wirte mussten schon 1993 eine Lösung dafür finden, wie man die Erdgeschoss-Lokale möglichst gut schützt.

Erst zwei Jahre zuvor hatte es ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser gegeben, als Weihnachten 1993 in Köln 10,63 Meter erreicht wurden. Nun wurden erneut Teile der Altstadt ebenso überflutet wie Rodenkirchen, Sürth und Weiß, das Schokoladenmuseum wurde zur Insel, Kneipen waren nur noch per Boot oder über eilig aufgebaute Gerüst-Stege erreichbar, die Bundeswehr war im Einsatz.

30.01.1995, Köln: Hochwasser in der Altstadt in der Nacht bzw. Dunkelheit. Foto: Peter Rakoczy

Normalerweise betritt man den ersten Stock eines Hauses nicht über eine solche Konstruktion.

10.900 Kubikmeter Wasser flossen damals pro Sekunde den Rhein herunter – gut das Fünffache des üblichen Abflusses. 1740 Hektar Land standen unter Wasser, 33.000 Kölner waren von der Flut betroffen, der Schaden in der Stadt summierte sich auf rund 35 Millionen Euro.

Beim Hochwasser 1995 wurde das Schokoladenmuseum in Köln zur Insel.

Beim Hochwasser 1995 wurde das Schokoladenmuseum in Köln zur Insel.

4500 freiwillige und amtliche Helfer waren im Einsatz gegen die Fluten, die Bundeswehr schickte alleine 850 Soldaten nach Köln. Auf fünf Kilometern Uferlinie wurden Sandsackbarrieren errichtet.

30.01.1995, Köln: Hochwasser in Rodenkirchen. Blick in die Kirchstraße mit dem Restaurant „Zum Treppchen“ am Ende der Straße. Foto: Walter Schiestel

Hochwasser in Rodenkirchen. Blick in die Kirchstraße mit dem Restaurant „Zum Treppchen“ am Ende der Straße. Heute ist an dieser Stelle das Hubtor, das Rodenkirchen vor Hochwasser schützen soll.

Soldaten der Bundeswehr sind an der Rodenkirchener Hauptstraße an der „Rheingalerie“ (Kreuzung Hauptstraße / Kirchstraße) mit Booten unterwegs.

Soldaten der Bundeswehr sind an der Rodenkirchener Hauptstraße an der „Rheingalerie“ (Kreuzung Hauptstraße / Kirchstraße) mit Booten unterwegs.

30.01.1995, Köln: Hochwasser. Ministerpräsident Johannes Rau geht über einen mobilen Steg an der Rodenkirchener Hauptstraße (im Hintergrund Hausnummer 62) während daneben ein Soldat der Bundeswehr mit einer Rettungsweste im Wasser steht.  Foto: Walter Schiestel

Ministerpräsident Johannes Rau geht über einen mobilen Steg an der Rodenkirchener Hauptstraße (im Hintergrund Hausnummer 62), während daneben ein Soldat der Bundeswehr mit einer Rettungsweste im Wasser steht.

Köln Januar 1995, Hochwasser in der Alstadt. Im Hintergrund ist die Deutzer Brücke zu sehen, das Foto wurde im Rheingarten aufgenommen. Foto: Walter Schiestel

Hochwasser als Ausflugsziel: Auf der Deutzer Brücke sammeln sich Menschen. Das Foto wurde im Rheingarten aufgenommen.


30 Jahre nach dieser Katastrophe wollen wir uns gemeinsam erinnern: Wie haben Sie das Hochwasser in Köln 1995 erlebt? Ist Ihr Keller vollgelaufen? Hat Ihr Haus Schäden davongetragen? Konnten Sie sich womöglich effektiv schützen gegen die Wassermassen? Erzählen Sie uns von Ihren Erlebnissen und schreiben Sie uns eine E-Mail an ksta-koeln@kstamedien.de. Bitte benutzen Sie den Betreff „Hochwasser 1995“ und schreiben uns Ihre Kontaktdaten dazu.