Köln – Dass die Menschen hinter der Kamera genauso wichtig sind wie die, die davor stehen, beweist der diesjährige Deutsche Fernsehpreis. Denn zum ersten Mal wird er an zwei Abenden vergeben. So stand der Dienstag unter dem Motto „Die Nacht der Kreativen“, über den roten Teppich vor dem Studio Ehrenfeld liefen die Fachmänner- und Frauen der deutschen Fernsehbranche.
Für einen der ersten kreativen Köpfe war die Vergabe in Köln ein Heimspiel. Der Kölner Komponist Helmut Zerlett war gemeinsam mit dem Musikproduzenten Robert Matt mit der Musik für die Serie „Faking Hitler“ in der Kategorie „Beste Musik Fiktion“ nominiert.
„Die Nominierung ist für uns ein Ritterschlag, wir haben schon viele Jahre zusammengearbeitet, das ist Hammer“, sagte Zerlett. „Der größte Vorteil an der Vergabe in Köln ist natürlich, dass ich selber anreisen kann“, sagte er weiter und lachte. Für ihn als Kölner sei es eine Ehre, dass Köln der Gastgeber ist.
Ebenfalls im Rennen für diese Kategorie ist Inga Humpe. Gemeinsam mit Tommy Eckart und Matthias Petsche untermalte die Sängerin die Serie „Eldorado Kadewe“ mit dem passenden Soundtrack. „Wir haben es geliebt, die Musik für die Serie zu machen. Es hat einfach Spaß gemacht“, sagte Humpe, für die sich die Nominierung, wie sie selbst sagte, „sehr gut“ anfühlte.
Weniger überzeugt davon, mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet zu werden, war Sarah Bosetti. „Ich gehe überhaupt nicht davon aus, dass ich gute Chancen habe“, sagte sie. Die Komikerin teilte sich unter anderem mit Jan Böhmermann die Nominierung in der Kategorie „Bestes Buch Unterhaltung“ – Bosetti für das Skript ihrer Sendung „Bosetti will reden“, Böhmermann für „ZDF Magazin Royal“.
Schon im vergangenen Jahr gewann der Satiriker den Preis in dieser Kategorie. Eine Sache unterscheidet die beiden Nominierten allerdings: Im Gegensatz zu Bosetti ließ sich Jan Böhmermann nicht auf dem roten Teppich blicken.
Wer es sich aber nicht nehmen ließ, vor den Fotografen zu posieren, waren die Mitglieder der Jury. „Was mir sehr gefallen hat ist, dass die eingereichten Programme sehr unterschiedlich sind. Mich hat es total beeindruckt, wie mutig und modern die gesamte Fernsehlandschaft sich weiterentwickelt“, sagte Schauspielerin Valerie Niehaus.
Sie freut sich besonders über den Extra-Abend für die Menschen hinter der Kamera. „Ohne die passiert natürlich gar nichts, es ist toll, dass wir diese Menschen separat ehren.“