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„Die Anspannung steigt“ Funken-Zug durch Köln versprüht Karnevals-Gefühl – Dreigestirn in Hofburg

Lesezeit 3 Minuten
Das Dreigestirn sitzt in einer Kutsche und lächelt in die Kamera.

Das Dreigestirn auf dem Weg zum Einzug in die Hofburg.

Das Kölner Dreigestirn ist am Dienstag nach einem Zug durch Köln in die Hochburg im Dorint am Heumarkt in Köln eingezogen.

Wenn der Auftakt die Vorfreude auf das spiegelt, was da noch kommen mag, dann ist mit einer traumhaften Jubiläumssession 2023 zu rechnen. Der Zug der Roten Funken und befreundeter Gesellschaften von der Ülepooz zur Hofburg des Dreigestirns im Dorint am Heumarkt war jedenfalls aller Ehren wert.

„Hück schingk de Sunn“, freute sich Funkenpräsident Heinz-Günther Hunold vor dem Abmarsch. „Mer han 23 karnevalistische Fakultäten injelade, um die Drei afzujävve.“ Die Drei, das ist das designierte Kölner Dreigestirn mit Prinz Boris I. (Müller), Bauer Marco (Schneefeld) und Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck).

Hoher Frauenanteil im Zug am Dienstag in Köln

Um 16.11 Uhr passierte der Zug, angeführt von Prinzenführer Marcus Heller, die mit Glockenläuten grüßenden Türme von St. Severin. Und er war vielleicht ein kleiner Ausblick auf die Zukunft, denn der Frauenanteil lag dank der vertretenen weiblichen KGs wie Schmuckstückchen, Colombinen, Goldmarie, Damengarde oder Madämcher wohl bei fünfzig Prozent. Wären nicht die rund 500 Roten Funken plus Spielmannszug THC Köln gewesen, die die Quote doch deutlich drückten.

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Alle Funken wollten eben ihr Dreigestirn begleiten, aber selbst die hatten neben Mariechen Judith Gerwing noch Damen dabei wie Marita Köllner oder Elfi Scho-Antwerpes. Allein die einzige Generalin des Traditionskorps, OB Henriette Reker, grüßte nur als Wandmalerei am Zugweg.

Von der Severinstraße bis zum Dorint am Heumarkt in Köln

Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis nach Abordnungen der anderen Jubiläumsgesellschaften und Traditionskorps das Dreigestirn am Severinskirchplatz vorbeifuhr. In einer offenen Kutsche, gezogen von zwei Lippizanerschimmeln aus Oldenburg, hatten die designierten Tollitäten Platz genommen.

Dabei auch Felix, der Sohn von André Fahnenbruck. „Die Jungfrau mit dem Kinde“, witzelte Bauer Marco, „das heißt nur nicht Jesus.“ Fast gelassen der designierte Prinz Boris: „Die Anspannung steigt, aber wir sind gut vorbereitet. Die Vorfreude auf die Proklamation ist riesig.“

Viele verkleidete Menschen laufen hintereinander in einem Karnevalszug.

Der Zug auf dem Weg zum Dorint am Heumarkt.

Von der Severinstraße ging es über Hohe Pforte, Hohe Straße, Gürzenichstraße und Kleine Sandkaul in die Hofburg, wo „Herbergsvater“ und Hoteldirektor Marko Markovic die Jecken begrüßte und traditionell die Schlüssel des Hauses übergab.

Kölner Politik bei Proklamation mit dabei

Prominenter Besuch hat sich unterdessen für die Proklamation im Gürzenich angekündigt: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der den Wahlkreis Mülheim/Leverkusen im Bundestag vertritt, will nach zwei weitgehend karnevalsfreien Pandemie-Jahren mit dabei sein, wenn Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karnevals, das Dreigestirn proklamieren. Auch die Präsidentin des Bundestages, seine Parteifreundin Bärbel Bas, hat sich für den mit rund 1300 Gästen vollbesetzten Gürzenich angesagt.

Nicht eingeladen dagegen ist der wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche umstrittene Kardinal Rainer Woelki. Auch mit Lauterbach war das Festkomitee nicht immer einer Meinung – seine Forderung nach einer Corona-bedingten Verlegung des Karnevals in den Sommer war bei den ehrenamtlichen Karnevalsoffiziellen nicht gut angekommen. Lauterbach hatte seinen Vorschlag allerdings später relativiert.

Zum 200. Geburtstag des organisierten Karnevals werden Künstler wie Kasalla, Brings, Bläck Fööss, Paveier, Kempes Finest oder Bernd Stelter sowie das Herrengedeck auftreten. Der WDR überträgt am Sonntag, 8. Januar, von 20.15 – 22.30 Uhr.