Köln-Ehrenfeld – Knapp fünf Jahre ist es nun her, dass die Bauarbeiten im Außenbereich des „Kölnisch Quartiers” starteten. 2017 wurden in einem ersten vorbereitenden Schritt 29 Platanen und zwei Robinien im Bereich um das 4711-Haus gefällt, weil deren Wurzeln Schäden an der darunter befindlichen Tiefgarage verursacht haben sollen.
In Folge der Schäden wurden Sanierungen der Garage notwendig, auch sollte im gleichen Zuge der Vorplatz an der Venloer Straße auf Vordermann gebracht werden.
Dafür wurde der Platz fast vollständig abgesperrt. Inzwischen ist die Hälfte der Fläche wieder freigegeben, auch wurden bereits erste Bäume gepflanzt. Das nämlich war die Voraussetzung für die Fällung des vorherigen Baumbestandes, wie die Stadt Köln mit dem Eigentümer der anliegenden Gewerbeimmobilien, der East Guardian Asset Management Gesellschaft aus der Schweiz, vereinbart hatte.
Die Sanierungsarbeiten umfassen allerdings nicht nur die Tiefgarage und den Vorplatz der ehemaligen Parfümfabrik, vielmehr betreffen die Arbeiten das komplette Barthonia Forum. So auch das ehemalige Lager- und Versandgebäude, dessen Architektur durch den abgerundeten Abschluss besonders ins Auge fällt.
In das Erdgeschoss des Rundbaus sowie in das Erd- und Untergeschoss der Shedhalle, zu erkennen an ihrem charakteristischen „Sägezahndach", soll im Laufe des Jahres die Kölner Fachhochschule für Ökologie und Management (FOM) einziehen.
Standort Rheinauhafen wurde zu klein
Im Zuge der Bauarbeiten entstehen hier Lehrräume für knapp 900 Studierende sowie 20 Dozenten und Mitarbeiter der Hochschule, die ursprünglich im Rheinauhafen ansässig ist. Der dortige Standort soll auch nach Abschluss der Bauarbeiten in Ehrenfeld erhalten bleiben. Laut Thomas Kirschmeier, dem Sprecher der Hochschule, sei eine Expansion der Lehranstalt auf Grund der steigenden Anzahl an Studentinnen und Studenten jedoch unumgänglich - immerhin zählt die FOM in Köln zwischen vier- und fünftausend Studierenden. Wann genau die Hochschule die Räume beziehen kann, kann derzeit jedoch noch nicht abschließend gesagt werden.
Laut Stadt Köln könnten die Bauarbeiten aber bald abgeschlossen sein: Nach Corona-bedingten Verzögerungen im Bauablauf sei beabsichtigt, in diesem Monat eine Bauzustandsbesichtigung durchzuführen. Schließlich sei geplant, zum 1. März in Nutzung zu gehen.
Barthonia Forum stammt aus den 50er-Jahren
Das Barthonia Forum wurde in den 50er-Jahren auf Veranlassung der Firma Mülhens errichtet, dem damaligen Produzenten des „4711-Echt Kölnisch Wassers". Währende des Zweiten Weltkriegs wurde die ursprüngliche Fabrikanlage zum großen Teil zerstört, die verbliebenen Bauten wurden nach Plänen des Architekten Wilhelm Koep zum heutigen Barthonia Forum ausgebaut. Nach der Stilllegung der Fabrik 1991 wurde das Gros der Bauten denkmalgeschützt und aufwendig saniert.