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Bonner Straße in KölnSo geht es mit dem Stadtbahnbau weiter

Lesezeit 2 Minuten
Visualisierung Bonner Straße

So könnte es mit der verlängerten Stadtbahn an der Bonner Straße aussehen.

Köln – Die Stadt hat trotz der Proteste von Aktivisten und Anwohnern den größten Teil der 300 Bäume entlang der Bonner Straße bereits fällen lassen, um Platz für die Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn von der Marktstraße bis zum Bonner Verteilerkreis zu schaffen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Stadtbahnbau im Überblick:

Wie geht es jetzt an der Bonner Straße weiter?

Noch in diesem Herbst soll die denkmalgeschützte Villa Lenders abgerissen werden – im kommenden Jahr folgen zwei weitere Wohngebäude. Ab Februar 2018 will die Rhein-Energie die Gas-, Wasser- und Stromleitungen umlegen und erneuern. Der Verkehr auf der Bonner Straße wird voraussichtlich ab Juni 2018 jeweils auf eine Spur verengt, weil die Stadt-entwässerungsbetriebe einen neuen Mischwasserkanal und -speicher zur Verbesserung des Hochwasserschutzes bauen. Die Arbeiten sollen ein Jahr dauern. Der eigentliche Straßen- und Gleisbau soll erst 2019 beginnen.

Bis wann soll das Vorhaben abgeschlossen sein?

Die Stadt hofft darauf, die Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn bis zum Jahr 2022 abzuschließen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wollen die neue Strecke auch dann in Betrieb nehmen, wenn der Tunnel an der Archiveinsturzstelle am Waidmarkt bis zur Fertigstellung noch nicht durchgängig befahrbar sein sollte. Da das voraussichtlich erst 2024 oder noch später der Fall sein wird, plant die KVB notfalls eine neue, kurze Bahnlinie.

Welchen Ansatz verfolgen die Bürgerinitiativen?

Die Bürgerinitiativen betonen ausdrücklich, dass sie nicht gegen den Bau einer Stadtbahntrasse protestieren. Sie werfen der Stadtverwaltung aber vor, die Gleise so ungünstig verlegen zu wollen, dass dafür 300 Bäume gefällt werden müssen. Das ist aus Sicht der Aktivisten unnötig. Sie haben mehrere Alternativplanungen ausgearbeitet, die von der Stadt aber nicht vollständig geprüft worden seien, so der Vorwurf. Auch die Bürgerbeteiligung 2013 sei unzureichend gewesen. Vor dem Oberverwaltungsgericht Münster wird zurzeit noch eine Klage gegen die Pläne der Stadt geführt.

Die Kosten-Nutzen-Analyse steht zurzeit noch aus. Nur falls ein Wert höher als eins erreicht wird, wäre die Verlängerung förderfähig. Das wiederum gilt als Grundvoraussetzung dafür, dass die Trasse vom Bonner Verteiler bis zum Neubaugebiet Rondorf Nord-West fortgeführt werden kann.