Köln-Ehrenfeld – Noch immer ist die Bestürzung über den gestrigen Schulbrand in der Borsigstraße groß: „Wir haben in der Nacht ein furchtbares Ereignis erleben müssen”, sagt etwa Robert Voigtsberger, Dezernent für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln. Bei einer Pressekonferenz am Dienstagmittag sicherte Voigtsberger den Eltern und Schüler der betroffenen Schulen zu, sie in dieser schwierigen Situation nicht im Stich zu lassen.
Am Montagabend war im Dachstuhl der Astrid-Lindgren-Grundschule ein Feuer ausgebrochen, das einen Gebäudeteil beschädigte, der momentan als Interimsquartier für die Helios-Gesamtschule dient.
Nachdem gegen 19.45 Uhr die ersten Notrufe bei der Feuerwehr eingingen, rückten vier Löschzüge zum Brandort aus: „Es waren drei Drehleitern im Einsatz, die von oben löschten, außerdem waren auch Einsatzkräfte im Inneren der Schule, um die Flammen zu bekämpfen”, erklärte Volker Ruster, der stellvertretende Leiter der Kölner Feuerwehr: „Durch die starke Rauchentwicklung haben wir schnell gemerkt, dass es sich um ein größeres Brandereignis handelt und entsprechend viele Kräfte hinzugezogen.”
Feuerwehrmann bei Einsatz in Köln-Ehrenfeld verletzt
Insgesamt war die Feuerwehr mit 129 Einsatzkräften und neun Löschfahrzeugen vor Ort. Einer der Feuerwehrleute wurde laut Ruster leicht verletzt, die Verletzung sei „aber kein großes Problem.” Ansonsten sind bei dem Brand keine Personen zu Schaden gekommen.
Die eigentlichen Löscharbeiten dauerten bis etwa 23 Uhr, anschließend war die Feuerwehr noch bis in die frühen Morgenstunden mit dem Nachlöschen kleinerer Glutnester beschäftigt: „Leider konnten wir den Dachstuhl dabei nicht retten, aber wir konnten verhindern, dass die Flammen auf die Grundschule und die anderen Gebäude in der Nähe übergehen”, so Ruster.
Derzeit ist die Polizei mit Ermittlungen zu der Brandursache betraut, anschließend werden Statiker das Gebäude überprüfen müssen. Erst wenn diese das Okay geben, können zumindest Teile des Schulgebäudes wieder genutzt werden.
Notbetreuung soll zeitnah gestellt werden
Bis dahin werden die 119 Grundschüler und 220 Gesamtschüler ihre eigentlichen Klassenräume nicht benutzen können. Bereits ab Mittwoch aber soll eine Notbetreuung der Kinder ermöglicht werden: „Wir entwickeln und planen auch schon kurz- und mittelfristige Zwischenlösungen”, erklärte Robert Voigtsberger.
Zunächst werden die Schüler auf nicht beschädigte Räume ausweichen müssen. So stehen etwa ein Container auf dem Schulhof und die Sporthalle und Räumlichkeiten in der Mensa der Helios-Schule zur Verfügung: „Ab der nächsten Woche werden wir hier mit einigen Gruppen arbeiten können”, erklärt Schulleiter Andreas Niessen.
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Zusätzlich zur Notbetreuung soll auch der schulpsychologische Dienst zur Verfügung stehen, um die Kinder zu betreuen: „Viele von ihnen wohnen in der näheren Umgebung”, erklärt die Grundschulleiterin Heidi Siebers, „und wir wissen nicht, inwiefern sie die Bilder des Feuers beschäftigen.”
Andreas Niessen betonte aber auch noch einmal, dass die Schule nicht gänzlich zerstört sei: „Das Gebäude ist nicht komplett verwüstet und wenn die Räume unterhalb des Dachgeschosses nicht zu stark beschädigt sind, sind wir aus dem Gröbsten raus.” Indes wurden bereits Zäune zur Absperrung des Gebäudes angeliefert, sodass die Kinder sicher zum Container auf dem Schulhof gelangen können.