Köln – Die Inzidenz in Köln zieht weiter an: Lag der Wert, der angibt, wie viele von 100.000 Kölnerinnen und Kölner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben, laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) am Vortag noch bei 58,9, so ist er nunmehr auf 62,7 geklettert.
Es ist ein Trend, der sich seit Wochen durchzieht und die Herbstwelle, vor der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und der Virologe Christian Drosten eindringlich warnen, einläuten könnte.
Besonders hart getroffen von der Pandemie ist nach wie vor der Bezirk Chorweiler, der lange Zeit als Corona-Hotspot galt – hier ist die Inzidenz mit 217,4 am höchsten. Einen Wert von über 150 weist Volkhoven/Weiler (166,8) auf. Indes nähern sich mit Niehl (149,1) Vingst (147,1), Finkenberg (146,5) und Lindweiler (143,5) bereits drei Veedel der 150er-Marke.
Dreistellig, und somit über dem Stadt-Schnitt, ist der Inzidenzwert außerdem in Meschenich (124,6), Buchheim (117,2) Kalk (116), Blumenberg (113,3), Lind (110,7), Roggendorf/Thenhoven (110,2), Weidenpesch (108,4), Holweide (105) und Mülheim (100,9).
Fast frei von aktiven Corona-Fällen sind dagegen Esch/Auweiler, Ensen, Elsdorf, Fühlingen, Immendorf und Libur. Immerhin einstellig ist der Inzidenzwert in Klettenberg (1), Worringen (1) und Seeberg (9).
Seit Beginn der Pandemie haben sich in inzwischen fünf Veedeln mehr als zehn Prozent der Bevölkerung infiziert: in Roggendorf/Thenhoven (11,72 Prozent), Finkenberg (11,34 Prozent) Chorweiler (11,10 Prozent), Gremberghoven (11,08 Prozent), Neubrück (10,05 Prozent).
In Roggendorf/Thenhoven manifestiert sich die Ausbreitung des Virus mit insgesamt 532 kumulierten Corona-Fällen bei 4539 Einwohnenden am stärksten. Dicht gefolgt von Finkenberg mit 774 Fällen bei 6824 Einwohnenden und Chorweiler, wo sich 1430 von knapp 13 000 Menschen infizierten.
In vielen großen Vierteln Kölns ist dagegen eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: Im Vergleich zum Vormonat ist der Inzidenzwert vielerorts wieder gesunken. In Mülheim etwa lag er am 25. August bei 215,8, aktuell liegt er bei 100,9. Auch in Ehrenfeld hat sich der Wert binnen eines Monats halbiert – von 109,4 am 1. September auf 57,3 am 1. Oktober. Ähnlich sieht es in den anderen großen Stadtteilen aus.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Gesamtlage in Köln entwickeln wird, gerade angesichts der seit heute in NRW geltenden Corona-Lockerungen, denen viele Expertinnen und Experten mit Sorge entgegensehen.
Die Daten aus den Grafiken und Karten stammen von der Stadt Köln, Stand KW 39.