Köln – Trotz abermals verschärfter Corona-Regeln plant die Stadt derzeit keine Einschränkungen bei den Bürgerdiensten. Zentrale Dienstleistungen der Bürgerämter und der KfZ-Zulassungsstelle würden weiterhin angeboten, sagte eine Stadtsprecherin auf Anfrage. Nötig seien vorab aber weiterhin – wie in den vergangenen Monaten üblich – Terminvereinbarungen. Sowohl Autozulassungen als auch die Beantragung von Reisepässen und Personalausweisen in den Bürgerämtern seien dann möglich, sagte die Sprecherin. In den ersten beiden Wochen des ersten Corona-Lockdowns im März waren die Kundenzentren und die Zulassungsstelle mit einem Notdienst besetzt. Danach trat das Terminvergabeverfahren in Kraft, das bis heute läuft. Damit soll verhindert werden, dass Laufpublikum in die Ämter kommt.
Zumindest ein Teil der städtischen Mitarbeiter sind also in diesen Stellen nicht im Homeoffice. Insgesamt seien bei der Stadt derzeit 13.300 Mitarbeiter in der Lage, von zu Hause zu arbeiten, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Die entsprechenden IT-Verbindungen seien eingerichtet worden. „Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat mehrfach die Führungskräfte aufgefordert, Homeoffice, dort wo es geht, zu ermöglichen“, hieß es von der Stadt.
Homeoffice ist keine Pflicht
Eine klare Anweisung, daheim zu bleiben mit einem Verbot, aus den Büros zu arbeiten, gibt es demnach aber nicht. Die Dienststellen entscheiden in eigener Verantwortung, ob Teams gebildet werden, die im Wechselbetrieb ins Büro kommen oder ob ganz von zuhause gearbeitet wird oder werden kann. Mehr als 17.000 Mitarbeiter nutzen aktuell einen gesicherten Zugang auf ihr dienstliches E-Mail-Postfach und das städtische Intranet, teilte das Presseamt mit. Diese gesonderte Zugangsmöglichkeit stehe allen Mitarbeitenden zur Verfügung, auch wenn sie wegen ihrer Aufgaben keinen Büroarbeitsplatz in der Stadtverwaltung haben wie etwa Friedhofsgärtner oder Beschäftigte der Bühnen oder der Bauhöfe.
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Die Stadt ist der größte Arbeitgeber in Köln
In den Corona-Krisengesprächen von Bund und Ländern war zuletzt über eine verpflichtende Einführung von Homeoffice diskutiert worden, wo sie möglich ist. Diese Pflicht wäre über die bloße technische Ermöglichung deutlich hinausgegangen. Mit derzeit 22.379 Beschäftigten ist die Stadt der größte Arbeitgeber in Köln. Ihre Regelung bezüglich des Arbeitsortes hat damit nicht nur eine symbolische Kraft, sondern auch eine tatsächliche Wirkung auf mögliche Kontakte sowohl auf den Wegen von und zur Arbeit als auch mit Kollegen an der Arbeitsstätte selbst – und damit womöglich auch auf das Infektionsgeschehen. In einigen Bereichen aber wird Homeoffice nicht umzusetzen sein, etwa da, wo die Mitarbeiter im unmittelbaren Kontakt zu den Bürgern stehen. Das ist neben den Meldehallen etwa in den städtischen Kitas der Fall. Auch Ordnungsamt und Feuerwehr können größtenteils nicht von zu Hause arbeiten.