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Trainingsplätze in Bocklemünd?Alternativplan für Ausbauvorhaben des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Geißbockheim-FC-Training

Das Geißbockheim soll nach den Plänen Trainingsstätte der Profis und weiterer Teams bleiben.

Köln – Im Ringen des 1. FC Köln um ein zeitgemäßes Leistungszentrum für den Nachwuchs und die Frauenfußall-Abteilung gibt es nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ einen neuen Alternativplan. Demnach will die Politik dem Verein anbieten, Teile der Jugendabteilung sowie die Frauenmannschaften auf der Bezirkssportanlage Bocklemünd trainieren zu lassen.

Die Leistungsmannschaften U17, U19 und U21 blieben am Geißbockheim, möglicherweise ebenso die erste Frauenmannschaft. Der Trainingsbetrieb der jüngeren Jahrgänge würde nach Bocklemünd ausgelagert, auch die zweite Frauenmannschaft und der weibliche Nachwuchs zöge auf die zum Teil noch zu bauenden Plätze an der Heinrich-Rohlmann-Straße um.

Die Fahrt vom Geißbockheim dauert auch im Berufsverkehr über den Militärring nicht allzu lang, es wäre ein denkbarer Kompromiss. Allerdings einer, der Baumaßnahmen erforderte. Die Vorstellung, dass sich die Fußballer am Geißbockheim umziehen und vom Fahrdienst zum Trainingsgelände gebracht werden, wäre in der Realität kaum umzusetzen. Daher müssten zumindest Gebäude für Umkleidekabinen, Sanitärbereiche sowie Physio- und Besprechungsräume geschaffen werden. Allerdings sind in Bocklemünd ohnehin Baumaßnahmen geplant: Die marode Dreifach-Turnhalle ist seit langer Zeit geschlossen, ein Neubau ist vorgesehen. Ein Acker am nördlichen Rand der Sportanlage ist ebenfalls als Erweiterungsfläche benannt, dort könnten zwei Kunstrasenplätze angelegt werden.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Die zwei Ascheplätze auf der Westseite der Anlage sollen ohnehin zu Kunstrasenplätzen umgebaut werden, was keine größeren Schwierigkeiten bedeutete, denn es würden keine Wiesen bebaut, sondern bereits ohnehin versiegelte Flächen.

Footballer der Cologne Crocodiles trainieren dort bereits

Die große Wiese, auf der die Cologne Crocodiles derzeit trainieren, könnte neu aufgeteilt werden, insgesamt bis zu sechs Fußballfelder könnten so in Bocklemünd entstehen. Die Rasenfläche auf der Ostseite soll zu einem Bewegungsraum für Individualsportler umgewidmet werden, um Bürgern einerseits eine Fläche für privaten Sport zu bieten. Andererseits soll durch die Nähe zum Vereinssport ein Anreiz gesetzt werden, sich im Verein anzumelden.

Denn nicht nur der 1. FC Köln soll die Anlage nutzen – das ist ein zentrales Anliegen des Plans. Die Footballer der Cologne Crocodiles, deren Herrenmannschaft in der höchsten Liga GFL spielt und die mit den U-19-Junioren im vergangenen Jahr die Deutsche Meisterschaft gewannen, planen seit Jahren ein eigenes Leistungszentrum in Bocklemünd und sollen das auch bekommen. Auch die Interessen weiterer Vereine sollen in Bocklemünd gewahrt werden.

Bezirkssportanlage Bocklemünd

Gebäude auf der Bezirkssportanlage Bocklemünd

Für den 1. FC Köln würde das einen Kompromiss bedeuten: Grundsätzlich will der Verein an der Gleueler Wiese im Grüngürtel drei Kunstrasenplätze bauen, stieß damit aber auf großen Widerstand. Zwar liegt dem FC bereits ein positiver Ratsbeschluss für die Bebauung vor, eine Bürgerinitiative hat allerdings dagegen geklagt. Eine Entscheidung im Normenkontrollverfahren am Oberverwaltungsgericht Münster wird im Herbst erwartet. Am Geißbockheim ist man nach wie vor überzeugt, dass dieses Verfahren zugunsten des FC ausgehen wird. Die Stadt und der Stadtrat würden dann wohl kaum darum herumkommen, dem Bundesligisten doch noch einen Pachtvertrag für das zu bebauende Gelände anzubieten. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte das zuletzt zwar ausgeschlossen und darauf verwiesen, dass die Verwaltung eine Alternativfläche in Marsdorf prüfen wird. Dafür müsste allerdings der dort geplante Frischemarkt verkleinert werden.

Gleueler Wiese in Köln wäre vom Tisch

Der FC wäre wegen dieser Hintergründe nicht ganz glücklich mit der Alternative in Bocklemünd. Allerdings liegt es in der Natur eines Kompromisses, dass am Ende nicht alle zufrieden sind. Die Trainingsplätze auf der Gleueler Wiese, über die nun jahrelang gestritten wurde, wären endgültig vom Tisch. Allerdings würde der FC am Plan festhalten, auf dem Kunstrasen neben dem Franz-Kremer-Stadion ein Leistungszentrum zu errichten – allerdings auf bereits versiegelter Fläche, ohne dass ein Baum gefällt werden müsste. Beim FC ist man zuversichtlich, zumindest diesen Teil des Plans rasch umsetzen zu können.

Dem Vernehmen wird die Variante Bocklemünd in Reihen des 1. FC Köln derzeit kontrovers diskutiert.