Der Grundstein für den Neubau der Rheinischen Musikschule Köln ist gelegt worden – im Sommer 2024 soll das Gebäude stehen.
Grundsteinlegung für Neubau„Verwirklichung eines lange gehegten Traums“– Musikschule Köln soll 2024 fertig werden
„Fünf Vorgänger vor mir haben auf diesen Moment gewartet“, sagte Tilman Fischer, Direktor der Rheinischen Musikschule Köln, bevor der Grundstein für das neue Domizil an der Vogelsanger Straße gelegt wurde. Vor einigen Monaten war das in die Jahre gekommene Bestandsgebäude der städtischen Einrichtung abgebrochen worden.
Demjenigen, der regelmäßig an der Baustelle vorbeikommt, fällt auf, wie schnell der Neubau wächst. Das liegt vor allem an der Verwendung von vorgefertigten Betonplatten. Im Sommer 2024 soll das Projekt fertiggestellt sein. Die Musikschule ist vorübergehend im Bürogebäude „Zwitschermaschine“ am Wassermannpark in Vogelsang untergebracht.
Kulturwandel in der Kölner Verwaltung
Als die Schule 1965 in das alte Gebäude, das zuvor als Krankenhaus gedient hatte, einzog, war es nur als Provisorium gedacht, denn es verfügte über keinen Proberaum für das Orchester und war schon damals in keinem guten baulichen Zustand. Aus dem Interim wurden Jahrzehnte, in denen eine Renovierung ausblieb. Die Suche nach einem neuen Standort war lange Zeit erfolglos.
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Schließlich entstand die Idee für einen Neubau auf dem angestammten Grundstück an der Vogelsanger, Ecke Piusstraße. Um den misslichen Dauerzustand zu beenden, habe es eines „Kulturwandels“ in der Verwaltung bedurft, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Lange habe es gebraucht, bis bei der Stadt die Erkenntnis gereift sei, dass sie „nicht immer die bessere Bauherrin ist“, zumal die Gebäudewirtschaft überlastet sei. Deshalb habe die Stadt wie schon bei Kindergärten und Schulen dem Investorenmodell den Vorzug gegeben.
Den Zuschlag beim europaweiten Vergabeverfahren erhielt als einzige Anbieterin die Neubau Rheinische Musikschule Köln GbR, zu der sich Anton Bausinger, Chef der Friedrich Wassermann Bauunternehmung, Alexander Pirlet, Geschäftsführer des Statik- und Planungsbüros Pirlet & Partner, und deren Ehefrauen zusammengeschlossen haben. Pirlet ist zudem Vorsitzender des Fördervereins der Musikschule. Die Stadt wird die Immobilie, die eine Bruttogeschossfläche von 4100 Quadratmetern bietet, von der GbR mieten, die das Eckgrundstück gekauft hat.
Orchesterproberaum und Ballettsaal für Neubau in Köln
Der fünfgeschossige, klar aufgebaute Neubau, den das Büro Kaspar Kraemer Architekten entworfen hat und die Bauunternehmung Friedrich Wassermann als Generalunternehmer errichtet, schließt den grünen Innenhof mit seinen bestehenden Bäumen. Das Haus erhält eine helle Klinkerfassade und ein Dach aus Zinkblech mit Fotovoltaikanlagen.
Herzstück des energieeffizienten Gebäudes ist der sich über drei Geschosse erstreckende Orchesterproberaum. Im Dachgeschoss wird ein Ballettsaal eingerichtet. Während die Verwaltungsräume der Schule in den ersten drei Geschossen natürlich belüftet werden, ist für die Unterrichtsräume eine mechanische Lüftung vorgesehen, damit der Betrieb auch bei geschlossenen Fenstern stattfinden kann und so die Nachbarn nicht stört.
16 Jahre sei es her, dass die ersten Planungen begonnen hätten, „die Rheinische Musikschule aus ihrem Provisorium zu befreien und ihr ein neues Zuhause zu verschaffen“, sagte Kaspar Kraemer. Er sprach von der „Verwirklichung eines lange gehegten Traums“.