Erste von 84 Kölner FahrradstraßenReker: „Auf dem Friesenwall sind Autos nur Gast“
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Köln – Die Stadtverwaltung hat den Friesenwall in eine Fahrradstraße umgewandelt. Das bedeutet, dass der Radverkehr Vorrang hat und Autos, Lieferwagen und Motorräder nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. „Der Autofahrer ist hier nur Gast“, beschrieb es Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die am Freitag die jüngste Ausbaustufe des städtischen Radverkehrsnetzes eröffnete.
Es folgen Eifelwall und Fleischmengergasse
In den kommenden Jahren will die Verwaltung allein in der Innenstadt weitere 83 Fahrradstraßen einrichten; die ersten auf dem Eifelwall, in der Fleischmengergasse, dem Kleinen Griechenmarkt, dem Weidenbach und im Georgsviertel.
„Wir bauen das Netz aus, damit mehr Menschen das Fahrrad nutzen“, sagte Reker. Davon profitiere der einzelne ebenso wie das Klima. Je weniger Kraftfahrzeuge unterwegs sind, umso geringen die Schadstoffbelastung der Luft mit Stickoxiden und CO2.
Reker selber setzt sich in ihrer Heimatstadt so gut wie nie auf den Sattel. Sie habe das Radeln erst als Erwachsene gelernt und fühle sich bis heute unwohl im Großstadtverkehr. Im Urlaub am Bodensee oder auch im Stadtwald mache ihr das Fahrradfahren durchaus Spaß.
Bislang war der Friesenwall eine für den Radverkehr geöffnete Einbahnstraße. Zu der Umgestaltung des Abschnitts zwischen Magnusstraße und Rudolfplatz gehören eine Reihe von Veränderungen.
Durch den Wegfall von 50 Parkplätzen auf einer Straßenseite wurde es möglich, die Fahrbahn von drei auf vier Meter zu verbreitern. Fahrradfahrer dürfen in beiden Richtungen nebeneinander rollen.
Laut der neuen Parkregelung ist das Abstellen von Pkw zwischen 18 Uhr abends und neun Uhr morgens allein den Anwohnern gestattet. Ohnehin ist der Friesenwall nur noch für Anlieger geöffnet.
Die Ampel an der Magnusstraße wurde für den Radverkehr angepasst. Ein durch eine weiße Linie markierter schmaler Mehrzweckstreifen bietet Platz Außengastronomie, Fahrradständer, eine Sitzbank und Parkautomaten.
Hupke will „Rheinbrücken für Fahrräder“
Die Förderung des Radverkehrs schaffe „in vielen Fällen zugleich mehr Platz für Fußgänger“, sagte der Leiter des Straßenamtes, Klaus Harzendorf. Gleiches soll an anderen Abschnitte der Wälle folgen. Die Kosten für den Friesenwall bezifferte er auf 56.000 Euro.
Es gehe darum, die Lücken im Radwegenetz möglichst schnell zu schließen, sagte Reker. Innenstadt-Bürgermeister Andreas Hupke (Grüne) hatte einen weiterführenden Vorschlag. „Wenn die Lücken geschlossen sind, brauchen wir Rheinbrücken für Fahrradfahrer.“