Köln – Stadt und Polizei rechnen mit einer hohen Beteiligung an der Friedensdemonstration, die an Rosenmontag bei sonnigem Wetter durch die Kölner Innenstadt ziehen soll. Hier geht es zum Liveticker. Die Rede ist von mehreren zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Organisiert wird der Zug vom Festkomitee Kölner Karneval. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Wann startet der Friedenszug in Köln und wie läuft er ab?
Die Friedensdemonstration beginnt mit einer Kundgebung um 10 Uhr auf dem Chlodwigplatz. Anschließend setzt sich der Zug in Bewegung, er führt über eine ähnliche Route wie der gewohnte Rosenmontagszug. Da es sich bei der Demo aber offiziell um eine Versammlung handelt, müssen die Schildergasse und die Hohe Straße ausgespart werden, denn in den Fußgängerzonen ist eine Versammlung nicht erlaubt. Die Strecke führt über knapp 4,5 Kilometer entlang der Severinstraße, über den Neumarkt, Rudolfplatz und die Ringe bis zur Mohrenstraße. Je nach Teilnehmerzahl kann der Aufzug vier Stunden oder länger dauern.
Wird es ein Programm oder Redebeiträge geben?
Bei der Kundgebung sind Redebeiträge geplant von Christoph Kuckelkorn (Präsident Festkomitee Kölner Karneval), Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Peter Brings und Holger Kirsch, Zugleiter des Festkomitees.
Wer darf an der Demo in Köln teilnehmen?
Alle, die wollen. Stadt und Polizei rechnen mit 30.000 oder mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wie viele am Ende tatsächlich kommen, lässt sich schwer abschätzen. Das Festkomitee betont, es heiße jeden und jede willkommen, eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich. Auch der 1. FC Köln rief „die FC-Familie“ auf, sich zu beteiligen. Wer nicht um 10 Uhr zum Chlodwigplatz kommen möchte, kann sich auch einfach unterwegs irgendwo einreihen. Mitlaufen ist also erwünscht, das Zuschauen am Straßenrand eher nicht. „Das ist kein Karnevalszug, wo Menschen am Rand stehen und das tun, was sie beim Karnevalszug tun“, stellt Festkomitee-Sprecherin Tanja Holthaus klar.
Welche Bedingungen müssen die Teilnehmer einhalten?
Wer mitgeht, muss eine Corona-Schutzmaske tragen, das ist laut Polizei grundsätzlich verpflichtend bei Versammlungen mit mehr als 750 Menschen, wenn die Einhaltung des Mindestabstandes nicht garantiert werden kann. Das dürfte hier der Fall sein. Außerdem gilt für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Friedensdemonstration die 3G-Regel.
Darf man im Karnevalskostüm kommen?
Ob normale Kleidung, Kostüm oder Korpsuniform sei jedem selbst überlassen, betont Tanja Holthaus. „Die Demonstration soll und darf bunt und laut werden.“ Wie bei jeder anderen angemeldeten Versammlung gilt jedoch auch bei der Friedensdemo das so genannte Vermummungsverbot. Allzu üppig darf eine karnevalistische Gesichtsbedeckung demnach streng genommen nicht ausfallen.
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Fahren auch Festwagen aus dem Rosenmontagszugmit?
Nein. Die einzige Ausnahme bildet ein Persiflagewagen, der die aktuelle Situation um Russland und die Ukraine thematisiert. Dieser fährt an der Spitze des Demonstrationszugs. Kamelle werden nicht geworfen. Das Festkomitee nimmt nach eigenen Angaben auch keine Musikkapellen aus dem Rosenmontagszug mit, aber: „Jedes Trömmelchen ist willkommen“, sagt Holthaus.
Können die Persiflagewagen des Rosenmontagszugs besichtigt werden?
Ja, sie sind von Montagmorgen ab neun Uhr bis Dienstag um zwölf Uhr entlang der regulären Strecke des Rosenmontagszugs in der Innenstadt aufgestellt. Sie werden durchgehend bewacht und mit Einbruch der Dunkelheit angestrahlt.
Kommen sich die Teilnehmer der Friedensdemonstration mit den Gegnern der Corona-Maßnahmen in die Quere, die ebenfalls durch die Innenstadt ziehen wollen?
Eher nicht. Die Demo gegen die Corona-Maßnahmen beginnt erst um 15 Uhr auf der Deutzer Werft, anschließend soll es einen Aufzug durch die Innenstadt geben. Dann dürfte die Friedensdemo allerdings schon nahezu beendet sein. Sollten sich die Corona-Demonstranten möglicherweise früher treffen und sich dem Friedenszug anschließen wollen (was in einer Telegram-Gruppe am Sonntag zumindest ansatzweise diskutiert wurde), so dürften sie das tun – allerdings unter Einhaltung der Maskenpflicht, sonst können sie von der Demo ausgeschlossen werden.
Was bedeuten die beiden Großdemonstrationen am Montag für den Bus- und Bahnverkehr in der Innenstadt?
Erhebliche Beeinträchtigungen, so viel ist klar, kündigt KVB-Sprecher Matthias Pesch an. Im Bereich Chlodwigplatz werden am Vormittag die Bahnlinien 15 und 16 getrennt, das heißt, sie fahren bestimmte Haltestellen vorübergehend nicht an. Die Buslinien 106, 132, 133 und 142 werden zeitweise umgeleitet, bis der Demonstrationszug den Chlodwigplatz verlassen hat. Sobald die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Cäcilienstraße erreichen, werden dort die Bahnlinien 1,7 und 9 getrennt. Die KVB informiert am Montag aktuell auf den Laufbändern an den Haltestellen.