Mehr als 300.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Gamescom in Köln und kamen dafür aus aller Welt. Tipps für nach den Messetagen.
FreizeitFünf Dinge, die ihr nach einem langen Tag auf der Gamescom in Köln unternehmen solltet
230.000 Quadratmeter, 1400 Ausstellende, zehn Stunden Zeit pro Tag – wenn die Füße nicht wehtun, wart ihr wirklich auf der Con? Die Gamescom startet in Köln, und wir haben aufgeschrieben, was man nach dem Messetag in der Stadt noch so alles machen kann.
Chillen am Rhein
Das Erste, wonach der Körper dieser Autorin schreit, wenn sie das volle, laute, große Messegelände verlässt, ist ein Platz, um sich gemütlich hinzusetzen. Durchzuatmen. Irgendwo, wo nicht alle fünf Minuten ein fremder Ellbogen in den Rippen landet. Praktisch, dass Köln dieses wunderbare Rhein-Panorama direkt eingebaut hat.
Die schlechte Nachricht: Es sind 1,7 Kilometer Fußweg bis zum Rheinboulevard. Die gute Nachricht: Für mindestens eine Station könnt ihr die Bahn nehmen! Von der Haltestelle Kölnmesse in die 3 oder 4, dann ab Messe/Deutz in die 1, 7 oder 9 bis zur Deutzer Freiheit und von dort sieht man den Rhein schon. Die Stufen des Rheinboulevards sind hübsch, zum Draufsetzen gemacht und die Skyline unschlagbar. Dom und Hohenzollernbrücke inklusive!
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Zugegeben, die weißen Treppen sind ein beliebter Treffpunkt. Wem das also nach den Messemengen zu trubelig ist, der findet Flussauf- und -abwärts diverse weitere Bänke, Wiesen, Mäuerchen. Wie heißt das alte Lied? „Vieltausendmal hat man den Vater Rhein gepriesen…“
Wunderbares Veedel-Feeling gibts übrigens ein Stück flussaufwärts in Mülheim. Das „Mäuerchen“ ist den ganzen Sommer über Treffpunkt für Nachbarschaft, Freunde, Dates und Kölnverliebte. Wenn die Füße noch soweit tragen, findet sich hier ein schöner Spot, um den Abend zu verbringen.
Bierchen trinken – irgendwo, wo es ruhig ist
Wenn ihr noch Restenergie irgendwo findet, und nach Hause fahren wollt, mit dem Gefühl, Köln richtig kennengelernt zu haben (mehr zumindest, als nur das Messegelände), dann setzt euch in einen schönen Biergarten und trinkt ein Kölsch. Oder drei. Oder stattdessen einen Softdrink. Echte Kölnerinnen und Kölner sparen sich die Touristen-Hotspots der großen Brauhäuser in der Innenstadt (wobei man hier natürlich auch gut bewirtet wird), und suchen sich lieber eine lauschige Veedelslocation.
Zwar auch 20 Minuten von der Messe entfernt, aber nur wenige Meter davon zu Fuß ist zum Beispiel der Biergarten im Stadtgarten Köln zu empfehlen. Linie 3 oder 4 von der Kölnmesse bis Köln West – zumindest die ersten Stationen sind überirdisch und Rheinblick auf der Brücke ist ja auch immer schön. Wer rechtsrheinisch bleiben will, spaziert vielleicht vom Bahnhof Messe/Deutz (Linie 3 oder 4 oder eine Station laufen) zu den Rheinterrassen. Auch von hier schaut man auf den wunderschönen Dom und kann sich davor oder danach an den Fluss setzen.
Mehr Biergarten-Tipps haben wir natürlich auch – und zwar hier.
Abkühlen
Auf der Messe zwischen den Leuten sind es gefühlt 40 Grad Celsius, in der KVB hin und zurück ungefähr 140 Grad und das Wetter verspricht auch draußen nur Sommer. Klar, die Hotel-Klimaanlage kühlt gut ab, aber den Abend auf dem Zimmer bringen und nichts von der Stadt sehen, ist ja auch nicht so richtig eine Option.
Was die temperatursensiblen Messebesuchenden brauchen, ist Multitasking: Köln sehen und abkühlen. Wer noch Energie hat und aufnahmefähig ist, kann natürlich als Erstes den Dom besichtigen. Angenehm kühl und Unesco-Weltkulturerbe, die perfekte Kombination. Auf der Suche nach einem ruhigen Ort ist auch der Melatenfriedhof eine Empfehlung – aber hier auf jeden Fall auf die anderen Besuchenden Rücksicht nehmen.
Wer nach einem heißen Tag auf der heißen Con im heißen Cosplay-Suit an nichts anderes als ein kühlendes Bad denken kann, findet vielleicht in der Claudius Therme die richtige Abendbeschäftigung. Letzter Einlass ist um 22.30 Uhr und die Anlage ist nicht weit von der Messe entfernt (etwas mehr als einen Kilometer). Heilwasser und Kneippbecken tun dem erschöpften Körper bestimmt gut. Eventuell beugt das auch dem sonst unausweichlichen Muskelkater vor.
Gras anfassen
2023 besuchten laut eigenen Angaben 320.000 Menschen die Gamescom und während sich diese Anzahl natürlich auf alle fünf Messetage bezieht, reicht für die Autorin dieses Textes auch schon ein Tag mit einem fünftel der Menschenmenge, um die sozialen Batterien zu leeren. 64.000 Menschen sind mehr als das größte kölsche Veedel Mülheim Einwohnende hat (etwa 43.000). Klar, niemand geht auf eine Con, um allein zu sein, aber nach zehn Stunden voll von allen Eindrücken, Geräuschen, Farben, Gerüchen dieser Welt, tut die Rückkehr in die Welt außerhalb der Bubble sehr gut.
(Plus: Fotos davon, wie man wortwörtlich Gras anfasst, beenden wunderbar sinnlose Diskussionen mit Familienmitgliedern, die finden, man solle sein Videospielhobby zugunsten der „realen Welt“ aufgeben.)
Köln hat neben Großstadt-Romantik auch schöne grüne Flecken zu bieten. Hervorragend geeignet um Ohren, Augen und Hirn (und Nase) zu entspannen. Es lohnt sich zum Beispiel ein Besuch in der Flora (eine Station mit der 3 oder 4 zur Stegerwaldsiedlung, dann in den Bus 118 auf die andere Rheinseite) – vor ein paar Jahren ein beliebter Spot auch zum Pokémon-Go-Spielen, falls jemand auf der Suche nach 2016-Nostalgie ist.
Wer nach virtuellen Kreaturen ein paar echte Tiere sehen (und vielleicht streicheln) will, kann bis 20 Uhr den Tierpark Lindenthal besuchen (von der Haltestelle Messe/Deutz mit der Linie 1 bis zum Maarweg, dann ein kurzer Spaziergang).
Beweisen, dass du hier warst
Wenn man durch die Weltgeschichte reist und niemand sieht die Fotos, war man dann jemals wirklich weg?
Abgesehen von den Cosplayenden mit beeindruckenden Props und abgefahrenen Perücken, von Messeständen mit Lightshows, halbprominenten Streamenden und 1000 Selfies, kann sich auch die Stadt fotogen geben. Eine weitere Gelegenheit, um dem Familienmitglied von oben zu beweisen, was für ein soziales Hobby zocken sein kann. Für das non-plus-ultra-Fotopacket von Köln braucht es (nach Meinung dieser Autorin) diese Motive:
- Der Dom, natürlich! Von der Domplatte aus in steilem Winkel nach oben, oder von der anderen Rheinseite im Postkarten-Panorama mit Hohenzollernbrücke. Schlecht aussehen kann er eh nie. Die richtige Antwort auf „Warum ist da denn ein Gerüst dran?“ ist übrigens: „Weil sonst die Welt untergeht.“
- Blick auf die Stadt vom Köln Triangle. Wer keine Höhenangst bekommt, schaut von der Aussichtsplattform auf die Millionen herunter. Kamera einfach draufhalten, Foto wird gut aussehen!
- Die Herkulesbrücke in Ehrenfeld. An sich schon perfekt für schön komponierte Bilder (noch jemand so verliebt in symmetrische Architektur?), auch ein perfekter Hintergrund für Porträts.
- Bunte Fachwerkhäuser am Rheinufer. Eigentlich waren es einmal fünf bunte Gebäude am Fischmarkt, aber zwei der historischen Häuschen sind marode und mussten abgebrochen werden. Drei stehen aber noch und machen immer noch ein hübsches Gesicht.
- Die Kranhäuser im Rheinauhafen. Inzwischen sind die markanten Gebäude aus der Skyline nicht mehr wegzudenken.
Wir haben hier die zehn besten Insta-Spots der Stadt aufgelistet. Wenn ihr Fotos macht, vielleicht sogar in voller Gamescom-Montur, tagt uns auf Instagram (@ksta_koeln)!
Habt ihr sonst noch Tipps fürs Runterkommen nach anstrengenden Messetagen? Go-Tos in Köln, die in unserer Liste bisher noch fehlen? Schreibt uns unter community@ksta.de oder auf unserem Discord-Server @cologneheroes.