Köln – Auch wenn der Bandname „God Bless The Monkey Astronaut“ ein Wort-Ungetüm ist, die Musik des Quintetts ist schnörkellos, gradlinig. Die fünf Mittdreißiger zelebrieren eine gitarrenlastige Mischung aus Punk und Rock. Ein Bild des US-amerikanischen Künstlers Raymond Pettibon stand Pate für den Namen des Musikerkollektivs. In einer Ausstellung hatte Schlagzeuger Christian Neff eine Zeichnung des Comic-Künstlers Pettibon gesehen. Darauf zu sehen ist ein Junge, der eine Sternschnuppe sieht und glaubt, der Himmelskörper sei ein Satellit der NASA, mitsamt Versuchsaffen darin. In einer Sprechblase steht: God Bless The Monkey Astronaut.
„Ich habe mir sofort gedacht, das wäre ein geiler Bandname“, sagt der 35 Jahre alte Neff. Als er 2011 mit Thorsten Bieber, Boris Herrmann, Stephan von Pescatore und Fritz Bollmann eine Idealbesetzung gefunden hatte, kam der Name schließlich zum Einsatz. Nach nur einem Auftritt gingen die Musiker 2012 gleich ins Studio, um ihr Debüt-Album aufzunehmen. Sie mieteten sich ein Tonstudio am Eigelstein - zu einer ganz besonderen Jahreszeit.
Album an Karneval produziert
„Wir haben fünf Tage aufgenommen, genau von Weiberfastnacht bis Rosenmontag“, schildert Gitarrist Boris Hermann. Während draußen die Jecken feierten, feilte die Band an den neun Songs für den Erstling. Als Belohnung für den Karnevalsentzug können die Jungs ihr selbstbetiteltes Album nun auf CD und Vinyl im Musikfachhandel finden. „Nach der Erscheinung sind wir alle in den nächsten Plattenladen gerannt und haben Fotos von unserem Album in den dortigen Regalen gemacht“, sagt Stephan von Pescatore. Während die Musik Teamarbeit ist, schreibt der 29-jährige Sänger die Liedtexte im Alleingang.
Das Ergebnis sind bisweilen sehr intime Zeilen, wie im Stück Sunday. Eine Art persönliche Bestandsaufnahme ist es - und die einzige Ballade auf dem Album, instrumentiert lediglich mit Gitarre. Dort heißt es: „My TV is on, my Coffee is cold / The Kitchen floor, is full of Dirt, is full of Work / I don't want to choose / Cause I already know my Choice, my Desire, my Needs (Mein Fernseher ist an, mein Kaffee ist kalt / Der Küchenboden ist voll mit Dreck, ist voll mit Arbeit / Ich will mich nicht entscheiden / Weil ich meine Wahl schon kenne, meine Sehnsüchte, meine Bedürfnisse).“ Die restlichen Stücke sind allesamt druckvolle Rockhymnen mit knackigen Gitarrenriffs. Beeinflusst von aktuellen Indie-Größen wie den US-amerikanischen Bands Gaslight Anthem und The National.
Nach den Studioaufnahmen und der Albumveröffentlichung haben God Bless The Monkey Astronaut das nächste große Ziel: eine Tour. Für die berufstätigen Hobbymusiker ist das allerdings „fast unmöglich“, wie sie der Reihe nach bedauern. Aber wer weiß, schließlich sind schon Affen in den Weltraum geflogen.