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Kommentar

Maßnahme gegen Drogenhandel
Die Pläne für den Kölner Ebertplatz sind ein gutes Zeichen

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Lesezeit 2 Minuten
Alltag am Ebertplatz: Die Polizei muss sich täglich mit den Folgen des Drogenhandels auseinandersetzen.

Alltag am Ebertplatz: Die Polizei muss sich täglich mit den Folgen des Drogenhandels auseinandersetzen.

Weniger Fluchtwege für Dealer, mehr Sicherheit für Passanten: Mit der Sperrung soll dem offenen Drogenhandel entgegengewirkt werden.

Solange es weder Gesamtplan noch eine gesicherte Finanzierung für die Neugestaltung des Ebertplatzes gibt, muss der Stadt jedes Mittel recht sein, um die unhaltbaren Zustände, die vor allem mit dem offenen Drogenhandel zusammenhängen, in den Griff zu bekommen.

Wird der Ebertplatz zum Crack-Umschlagplatz?

Noch ist die Lage nicht so desolat wie am Neumarkt, doch die Polizei warnt eindringlich davor, dass sich der Ebertplatz zum Umschlagplatz für Crack entwickelt. Jeder Passant, jeder U-Bahn-Nutzer, jeder Gewerbetreibende wird erleichtert sein, wenn er sich im öffentlichen Raum bewegen kann, ohne ständig von Dealern angemacht zu werden, sich belästigt oder unwohl zu fühlen.

Die Anwohner haben schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass irgendeiner der vielen Pläne, die es seit Ende der 1990er Jahre zur Aufwertung dieses Stadtraumes gab, in die Tat umgesetzt wird. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sich daran angesichts der prekären Haushaltslage der Stadt Köln kurzfristig etwas ändern könnte, tendiert gegen null. Warum also Zugänge offenhalten, die außer von Dealern und ihren Kunden nicht mehr genutzt werden?

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Sollte das gelingen, würde gleich zwei Veedel aufatmen

Dass sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die sich noch im Oktober 2017 nach einem Tötungsdelikt den Plänen des damaligen Stadtdirektors Stephan Keller widersetzt hatte, der die Westpassage einfach zuschütten wollte, jetzt offenbar bewegt, ist ein gutes Zeichen.

Der Bürgerverein Eigelstein könnte sich sogar vorstellen, alle fünf Zugänge der Westpassage zu schließen und die untere Ebene in einen Kulturraum zu verwandeln, der sich abschließen lässt und nur für Veranstaltungen geöffnet wird. Sollte das gelingen, würde gleich zwei Veedel aufatmen. Der Eigelstein und das Agnesviertel.