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Neubau für Hölderlin-SchuleStadt hat Machbarkeitsstudie noch immer nicht beauftragt

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Das über 100 Jahre alte Hölderlin-Gymnasium soll zweigeteilt werden.

Köln – Für die Eltern, Schüler und Lehrkräfte am Mülheimer Hölderlin-Gymnasium bleibt bis auf Weiteres völlig unklar, wie es mit ihrer Schule weitergeht. Dabei hatte ihr Protest gegen die Pläne der Stadt, das Gymnasium künftig an zwei auseinanderliegenden Standorten zu betreiben, doch eigentlich Erfolg gehabt: Die Politik hatte daraufhin gegen eine Zweiteilung votiert. Daher hatte die Verwaltung zugesagt, eine „tiefergehende Machbarkeitsstudie“ für den Neubau des Gymnasiums an einem Standort erstellen zu lassen.

Parallel dazu sollte das Baudezernat prüfen, ob in der unmittelbaren Umgebung – etwa auf dem Schotterparkplatz neben der Sporthalle am Bergischen Ring – ein Grundstück für den Bau eines Teilgebäudes des Hölderlingymnasiums zur Verfügung gestellt werden könnte.

Personalmangel in der Verwaltung

Die Zusage gab die Verwaltung im September vergangenen Jahres – also vor knapp einem halben Jahr. Geschehen ist seither allerdings noch nichts: Auf eine Anfrage der SPD für den Schulausschuss teilte Schuldezernent Robert Voigtsberger mit, dass die Machbarkeitsstudie aufgrund von Personalmangel in der Gebäudewirtschaft noch nicht beauftragt worden sei. Dies solle nun noch im ersten Halbjahr dieses Jahres geschehen.

Falls ein Erwerb des Parkplatzgrundstückes möglich sein sollte, rechnet die Verwaltung allerdings damit, dass dann ein Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden müsste. Die Konsequenz wird gleich mit angeführt: eine voraussichtliche Verzögerung des Projekts von bis zu drei Jahren. Die Machbarkeitsstudie wird also frühestens im Laufe des zweiten Halbjahrs dieses Jahres vorliegen. Erst dann würden die politischen Gremien und die Schule selbst in den Planungsprozess eingebunden werden.

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2020 hatte sich ergeben, dass das marode Schulgebäude abgerissen und neu gebaut werden muss. Der Neubau ist Teil des zweiten Maßnahmenpakets mit General- und Totalunternehmern aus dem Jahr 2020, das 49 Schulbaumaßnahmen in Köln umfasst. Ergänzend dazu hatte die SPD einen dritten Lösungsansatz ins Spiel gebracht, wie dem Platzmangel begegnet werden könnte.

Der Vorschlag sieht vor, rund um den Mülheimer Stadtgarten einen modernen Bildungscampus nach dem Vorbild der Bildungslandschaft Altstadt-Nord zu errichten. Dieser solle aus drei Realschulen, dem Hölderlin-Gymnasium, der Trude-Herr-Gesamtschule sowie Kindergärten bestehen, die gemeinsam Räume und Flächen nutzen könnten.

Gemeinsam genutzte Fachräume

Der Vorschlag für das Konzept kam von dem SPD-Landtagsabgeordneten Martin Börschel und dem schulpolitischen Sprecher der SPD im Landtag, Jochen Ott. Angedacht ist, dass sich verschiedene Schulen zum Bespiel Mensa, Ganztagsangebote oder Bibliothek teilen.

Außerdem soll demnach die in die Jahre gekommene Sporthalle am Bergischen Ring gemeinsam mit dem Schotterparkplatz genutzt werden, um dort neben Sportflächen auch Fachräume für Naturwissenschaften, Kunst und Musik zu errichten. Die Bezirksvertretung Mülheim hatte die Stadt daraufhin im Oktober einstimmig auf Antrag von SPD, CDU und FDP beauftragt, ein Konzept zur Verwirklichung eines solchen Bildungscampus zu entwickeln.