AboAbonnieren

Vergabeverfahren für Ausstellung und Architektur laufenSo soll das geplante Migrationsmuseum in Kalk heißen

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist das Innere einer Halle der „Hallen Kalk“. Der Boden ist an mehreren Stellen aufgebrochen. Auf der linken Seite sind zwei Personen und eine Bühne zu erkennen.

Hier ensteht bis 2029 das „Museum Selma“.

Das „Museum Selma“ soll den Verantwortlichen zufolge im Jahr 2029 eröffnen.

Die Suche nach einem passenden Namen für das geplante Museum der Migrationsgeschichte in Deutschland am Standort Köln ist abgeschlossen – und er bringt das „Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland“ (Domid) einen „großen Schritt hin zur Eröffnung der neuen Begegnungsstätte“ in Kalk.

So formuliert es Mitgründer und Domid-Vorstandsmitglied Ahmet Sezer am Dienstag bei der feierlichen Begrüßung von Gästen aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft sowie Förderern und Unterstützerinnen des Projekts.

Erbpacht-Vertrag läuft 99 Jahre

In Halle 70 der „Hallen Kalk“ auf dem ehemaligen KHD-Produktionsgelände für Motoren soll das „Museum Selma“ Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auf rund 10.000 Quadratmetern in dem stillgelegten Industriegebäude an der Dillenburger Straße zu „vielseitigen Begegnungen und zum gegenseitigen Austausch einladen“, sagt Sezer.

Zu sehen sind NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (rechts) und Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs (links), die auf einer Bühne stehen. Ein Vorhang hinter der Bühne ist geöffnet und zu sehen ist ein großes Plakat mit dem Schriftzug „Museum Selma“.

NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (rechts) und Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs (links) enthüllen den Namen für das neue Museum.

Der Name „Selma“ verbinde eine keltische Bedeutung von „schöne Aussicht“ mit arabischen Wurzeln, die der von „Harmonie“ und „Frieden“ entsprächen.

Gefördert wird das „Museum Selma“ von der Stadt Köln mit einem auf 99 Jahre festgelegten sogenannten Erbpacht-Vertrag für Gelände und Gebäude, der Deutsche Bundestag und der NRW-Landtag unterstützen das Projekt mit mehr als 20 Millionen Euro. Das „Museum Selma“ soll 2029 eröffnen. Der bisherige, jetzt abgelöste Arbeitstitel lautete „Haus der Einwanderungsgesellschaft“.

Vergabeverfahren für Ausstellung und Architektur läuft noch

Die zeremonielle Enthüllung des neuen Namens auf einer Bühne inmitten des weitläufigen Industrieareals nehmen Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs und NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) vor. „Aufbauend auf der Idee aus den Reihen eingewanderter Menschen vor mehr als 30 Jahren eröffnet in Köln bald ein bundesweit bedeutsames gesellschaftshistorisches Museum“, sagt Fuchs.

„In Zeiten von Anschlägen wie denen in Rostock-Lichtenhagen oder Mölln in den 1990er Jahren war es kein selbstverständliches Ansinnen, dass eingewanderte Menschen ihre Geschichten, Wünsche und Integrationsprozesse zusammentragen und öffentlich machen“, sagtPaul. Auch heute, ebenfalls in Zeiten von Hass und Hetze, sei es umso mehr ein „wichtiges Zeichen, dass Deutschland eine vielfältige und tolerante Einwanderungsgesellschaft“ sei.

Das Museum basiert auf der reichhaltigen Sammlung des Kölner Vereins Domid, der im Jahr 1990 von vornehmlich aus der Türkei stammenden Migranten und Migrantinnen gegründet worden war. Mit mehr als 150.000 Zeitzeugnissen werde die Geschichte Deutschlands neu erzählt und das kulturelle Erbe der Migration in Deutschland anerkannt, sagt Robert Fuchs. Für das Museum laufe noch bis 2025 ein Vergabeverfahren für die Architektur und Ausstellungsgestaltung.

Im „Museum Selma“ soll gezeigt werden, wie Migration die deutsche Geschichte und die heutige Gesellschaft prägt. Als Kultur- und Begegnungsstätte soll das Haus zudem einen Raum bieten, um zentrale Fragen um Identität, Zusammenleben und Teilhabe zu diskutieren.

Weitere Informationen über den Verein Domid sowie das neue „Museum Selma“ im Internet unter www.domid.org.