Bei der Suche nach den Tätern wertet die Polizei auch Zeugenvideos aus.
An Haustür niedergestochenKölner Unternehmer außer Lebensgefahr – Zeugen filmen Täter
Die Videosequenz dauert nur sechs Sekunden, viel ist darauf nicht zu erkennen, aber immerhin: Die Bilder, die einen der beiden mutmaßlichen Täter am Samstagabend auf der Flucht zeigen, könnten der Polizei dabei helfen, den brutalen Überfall in Rath-Heumar aufzuklären – auch wenn das am Montag noch nicht gelungen war. „Die Auswertung von Videoaufnahmen dauert noch an“, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Nachmittag. Eine heiße Spur gebe es noch nicht.
Köln: Täter stechen 45-Jährigen im Hausflur nieder
Gegen 20.45 Uhr am Samstag hatten die beiden ganz in schwarz gekleideten Täter bei einem 45 Jahre alten Mann an dessen Reihenhaus an der Wikinger Straße geklingelt, einem Wohnviertel am Königsforst. Als der Unternehmer öffnete, sollen die Täter mit einem spitzen Gegenstand sofort auf ihn eingestochen haben und geflüchtet sein.
In der Siedlung stehen Reihenhäuser mit Gärten dicht an dicht. Gleich um die Ecke fand zur Tatzeit ein Straßenfest statt. Seiner Frau seien die beiden Männer schon auf dem Weg zum Tatort aufgefallen, berichtete Andreas K. (Name geändert) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie sollen sich die Hände vors Gesicht gehalten haben, um nicht erkannt zu werden. Kurz darauf kam einer zurück – diesmal im Sprinttempo auf der Flucht.
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Instinktiv griff die Zeugin zum Handy und filmte den Verdächtigen. Auf den Bildern sieht man in seiner rechten Hand im Dunkeln einen Gegenstand aufblitzen, womöglich ein Messer. Ein zweites Messer hatten die Täter an der Haustür zurückgelassen.
In einer Operation retteten Ärzte dem 45-Jährigen das Leben. Am Montag wurde er von der Kripo befragt. Auch in seinem Umfeld würden nun Zeugen vernommen, um die Hintergründe zu klären, sagte Oberstaatsanwalt Bremer. Doch die liegen bislang noch völlig im Dunkeln. In der Firma, die der 45-Jährige seit vielen Jahren führt, herrschte am Montag Fassungslosigkeit. Die Polizei bittet Zeugen, sich mit Hinweisen bei der Mordkommission zu melden, Telefon 0221/229-0.