Die Sessionseröffnung im Rathaus stand auch im Zeichen der Solidarität mit Israel.
„Alaaf und Shalom!“Dreigestirn unterzeichnet Sessionsverträge im Rathaus

Das Kölner Dreigestirn im Historischen Rathaus.
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Oberbürgermeisterin Henriette Reker ruft: „Kölle Alaaf! Kölle Alaaf! Kölle Shalom!“ Bevor um 11.11. Uhr am 11.11. die Session traditionell auf dem Heumarkt eröffnet wird, versammeln sich Stadtspitze, die Verantwortlichen des Festkomitees Kölner Karneval und das designierte Kölner Dreigestirn im Historischen Rathaus. Nach der festlichen Unterzeichnung der Sessionsverträge ist es wirklich offiziell: Sascha Klupsch als Prinz Sascha I., Werner Klupsch als Bauer Werner und Friedrich Klupsch als Bauer Werner werden in der Session 2024 über die Jecken der Stadt regieren.
Köln: Reker appelliert an Jecke
Das Zusammenkommen zwischen Stadt und Karnevalisten steht auch im Zeichen der Solidarität. Reker betont in ihrer Rede am Morgen des 11.11.: „Von allen Akteurinnen und Akteuren im Kölner Karneval erwarte ich daher ein eindeutiges Bekenntnis gegen Antisemitismus – und klare Zeichen der Solidarität mit Israel sowie den Jüdinnen und Juden in Köln.“ Der Krieg im Nahen Osten droht den sonst frohen Tag zu überschatten. Ihre Rede beendet Reker deshalb mit „Kölle Shalom!“ Statt wie sonst Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn nach vorne zu bitten, spricht Aaron Knappstein, Präsident der Kölschen Kippa Köpp nach Reker.

Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalsvereins „Kölsche Kippa Köpp“.
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„Wir Jüdinnen und Juden in Köln sind in Not“, sagt Knappstein, „wir brauchen die Kölnerinnen und Kölner an unserer Seite.“ Immer mehr Menschen würden den Jüdinnen und Juden aus dieser Stadt absprechen, Kölnerinnen und Kölner zu sein. Als Familie müssten die Karnevalistinnen und Karnevalisten nicht nur miteinander feiern. Knappstein appelliert: „Als Familie steht man zusammen. Wenn es einem Familienmitglied nicht gut geht, dann unterstützt man es.“
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Christoph Kuckelkorn versichert im Anschluss: „Wir stehen hier. Der Kölner Karneval steht an eurer Seite.“ Der Antisemitismus bereite ihm Sorgen. Der Kölner Karneval habe sich schließlich im vergangenen Jahrhundert schon mal an antisemitischer Propaganda beteiligt. Das werde dieses Mal nicht passieren, verspricht Kuckelkorn. Für den 11.11. wünsche er sich aber erstmal, dass es nur halb so viele Rettungseinsätze gibt, wie sonst.
Das designierte Kölner Dreigestirn lässt sich im Rathaus gebührend feiern, bevor es auf die Heumarkt-Bühne geht. Prinz Sascha der I. sagt: „Wir sind der Beweis, dass die Zusammenarbeit zwischen Alten und Jungen funktioniert.“ Er sei der Traditionalist der Gruppe, sein Vater und sein Onkel seien die „Partymäuse“. Als Dreigestirn wollen die drei Traditionen bewahren, aber trotzdem mit der Zeit gehen. Und Sascha betont: „Der echte Fastelovend ist nicht auf der Zülpicher Straße. Er ist auf dem Heumarkt und dem Alter Markt.“