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„So etwas haben wir lange nicht erlebt“Stadt, Polizei und KVB ziehen positives Fazit zu Weiberfastnacht

Lesezeit 3 Minuten
Karnevalisten stehen auf der Zülpicher Straße in der Nacht neben Polizisten.

Für die Ordnungskräfte gab es an Weiberfastnacht im Vergleich zu früheren Karnevalsauftakten wenig zu tun.

Für Jecken war der Regen eine schlechte Nachricht. Die Kölner Ordnungskräfte und die KVB erlebten hingegen eine so entspannte Weiberfastnacht wie lange nicht mehr.

Es bleibt dabei: Nachdem Polizei, Stadt und Rettungskräfte bereits am Donnerstagnachmittag eine positive Zwischenbilanz zum Einsatz an Weiberfastnacht gezogen haben, änderte auch die Einsatzlage in den Abendstunden und in der Nacht nichts an dieser Einschätzung. Das Fazit von Polizei, Stadt und KVB im Einzelnen:

Das sagt die Polizei

Auch in der Nacht auf Freitag habe es keine größeren Einsätze gegeben. Zwar sind erwartungsgemäß weitere Anzeigen eingegangen, so ein Polizeisprecher, doch der Sondereinsatz sei frühzeitig beendet worden, da die Auslastung zu gering gewesen sei. „Viele Menschen sind entweder schnell in die Kneipen weitergezogen oder gar nicht erst angereist“, so der Sprecher.

Auch die vorläufige Bilanz bis zum Freitagmorgen liest sich für Weiberfastnacht vergleichsweise entspannt. Die Polizei nahm 44 Personen in Gewahrsam und erteilte rund 110 Platzverweise. Wie erwartet musste sie vor allem in der Innenstadt eingreifen. Hinzu kommen 12 Fälle von Widerstandshandlungen gegen Polizisten, bei denen drei Beamte leicht verletzt wurden, und 12 Sexualdelikte. Hierbei handele es sich vor allem um sexuelle Belästigung, so die Polizei.

Wie berichtet, gab es zwei größere Einsätze: Ein Unfall mit einem Karnevalswagen auf dem Breslauer Platz mit mehreren Verletzten und eine Schlägerei auf dem Hohenzollernring, bei dem ein 25-Jähriger durch Tritte an den Kopf schwer verletzt wurde. Mittlerweile konnte ein 20-jähriger Tatverdächtiger festgenommen werden.

Bei den angekündigten E-Scooter-Kontrollen zog die Polizei insgesamt 33 Fahrer aus dem Verkehr.

Das sagt die Bundespolizei

Auch die Bundespolizei meldet: „Keine herausragenden polizeilichen Ereignisse“ an den Bahnhöfen. Lediglich ab 15 Uhr sei der Kölner Hauptbahnhof stärker ausgelastet gewesen, schon ab 21.30 Uhr ebbte der Zulauf aber wieder ab.

Das sagt die Stadt

„Für das Ordnungsamt war es ein vergleichsweise ruhiger Karnevalsauftakt“, bilanziert eine Stadtsprecherin vorläufig. Die Beamten ertappten 134 Jugendliche mit Alkohol, 66 weitere mussten Zigaretten abgeben. Außerdem erwischten die Beamten in der Altstadt und im Zülpicher Viertel bis zum Abend 78 Wildpinkler. Sie müssen mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro rechnen.

Das sagt die Feuerwehr

Im Vergleich zum 11.11.2023 wurde der Rettungsdienst deutlich seltener alarmiert. Waren es zum Sessionsauftakt noch 1028 Alarmierungen, sank die Zahl an Weiberfastnacht auf 781. 334 Patienten mussten in den Unfallhilfsstellen versorgt werden. 51 von ihnen wurden zur weiteren Beobachtung in das neue Notfallversorgungszentrum gebracht, 18 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, teilte die Stadt mit.

Das sagt die KVB

Als die Jecken wegen des Regens Unterschlupf unter der Bahnbrücke an der Luxemburger Straße suchten, mussten für etwa eineinhalb Stunden auch die Buslinien 136 und 146 umgeleitet werden. „Das war aber auch schon alles. Es hat keine größeren Unfälle mit Bezug zum Karneval gegeben. Wir sind sehr zufrieden“, sagte ein Sprecher der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Die geplante Trennung der Straßenbahnlinien zwischen Rudolfplatz und Moltkestraße wurde gar nicht erst gebraucht und konnte wieder aufgehoben werden. „So einen entspannten Karnevalsauftakt haben wir lange nicht mehr erlebt“, resümiert der Sprecher.